Rubrik:
orientieren
01.04.2020
Autor:
Moni
Rubrik:
orientieren
01.04.2020
Seit ich mit 18 Jahren von zu Hause ausgezogen bin, habe ich so ziemlich alle Wohnkonstellationen durch, die man sich vorstellen kann: Zuerst habe ich ein Jahr allein gewohnt. Jedoch war dieses erste Jahr auch ein sanfter Einstieg ins „Erwachsensein“, da meine Familie am anderen Ende derselben Stadt wohnte und ich manchmal nach der Uni bei Oma und Opa zum Mittagessen vorbeischauen konnte.
Am Ende dieses Jahres fuhr ich für ein zweimonatiges Praktikum nach Hamburg und wohnte dort in einer 6er-WG, in der die Mitbewohner alle paar Wochen wechselten. Ich merkte schnell, dass es ziemlich anstrengend ist, auf so viele verschiedene Menschen Rücksicht nehmen zu müssen, im Bad ständig das Gefühl zu haben, jemand anderes warte darauf, auch endlich rein zu können.
Der nächste Halt in meinem Leben war Erlangen, die Stadt, in der ich mein Bachelorstudium absolvierte und gleich zu Beginn meinen Freund kennenlernte, mit dem ich quasi ab Tag eins zusammenwohnte. Blind vor Liebe verflog die Zeit schnell und wurde nur unterbrochen von meinem Auslandsjahr in Frankreich.
Dort hatte ich das Glück, wieder eine eigene kleine Wohnung zu haben. Zwischen meiner ersten Wohnung und der Wohnung in Frankreich hatte ich schon einiges gelernt und wurde vor allem aufgrund fehlender günstiger, vegetarischer Essensoptionen in der Stadt richtig gut im Kochen. Nach dem Auslandsjahr zogen mein Freund und ich in eine komplett gemeinsame Wohnung. Mal wieder ein völlig neues Erlebnis. Für mich fühlt es sich an, als würde man eine Übernachtungsparty mit seinem Lieblingsmenschen veranstalten. Und das kann man nun mal schwer toppen.
Schließlich zog es mich für mein Masterstudium nach Berlin – und mal wieder in eine WG. Anfangs ein sehr befremdliches Gefühl, plötzlich auf engstem Raum mit einem Menschen zusammenzuwohnen, den man überhaupt nicht kennt, wenn man davor mit jemandem zusammengewohnt hat, der einem so vertraut ist.
Ich schätze mich wahnsinnig glücklich, dass nun mein Freund in Berlin auch beruflich Fuß fassen konnte und wir nun zusammenziehen können. Der Gedanke macht mich sehr vorfreudig, da ich es am schönsten finde, mit dem Menschen zusammenzuwohnen, den ich nun mal am liebsten mag.
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