Rubrik:
studium
03.05.2019
Wir möchten unser Online-Angebot gut auf deine Bedürfnisse anpassen. Zu diesem Zweck setzen wir sogenannte Cookies ein. Entscheide bitte, welche Cookies du zulassen möchtest. Die Arten von Cookies werden nachfolgend beschrieben. Bitte beachte: Je nachdem, welche Cookies du zulässt oder nicht, stehen dir anschließend womöglich nicht mehr alle Funktionen der Website zur Verfügung. Mehr Informationen dazu findest du in unseren Datenschutzhinweisen
Einige unserer Cookies sind technisch bedingt – ohne sie würde unsere Website nicht richtig funktionieren. Sie sind unter anderem erforderlich für die portalweite Suchfunktion, das Anzeigen von Videoinhalten und deine Datenschutzeinstellungen.
Diese Cookies ermöglichen es uns, anonymisierte Daten zu deinem Besuch für Statistiken und die Analyse unserer Website zu sammeln. Wenn du diese Cookies zulässt, hilfst du uns dabei, die Website für die zukünftige Nutzung zu optimieren.
Autor:
Thilo
Rubrik:
studium
03.05.2019
Ich überfliege meine Antworten noch einmal, schließe die Klausur ab, werfe einen Blick in die Runde, lächle, stehe auf und verlasse den Raum. Das sechste Semester ist beendet. Und damit das dritte von sechs Studienjahren. Man könnte sagen: die Hälfte ist geschafft.
Die letzten Wochen des Semesters hatten es noch einmal in sich, vor allem die Rechtsmedizin forderte uns alle sehr. Wir wurden zwei Wochen lang jeden Tag mit Todesfällen konfrontiert, sahen etliche Bilder von Leichen, untersuchten selbst eine sorgfältig, um die Todesursache herauszufinden, mussten uns aber zeitgleich auf die anstehenden Klausuren vorbereiten. In all dem Stress gingen die einzelnen Schicksale in der Masse unter – auch wenn ich mich ihnen gerne intensiver gewidmet hätte. In diesem Semester hatten wir Kardiologie, Onkologie und Lungenmedizin und haben damit recht große Bereiche der inneren Medizin abgedeckt. Wir waren oft im Krankenhaus, haben viele Patientinnen und Patienten gesehen und durften in manchen kleinen Übungen schon bereits so tun, als seien wir fertige Ärztinnen und Ärzte. Man könnte meinen, ich sei meinem Ziel, Arzt zu werden schon ganz nahe. Aber das entspricht nicht der Wahrheit, denn der Großteil des Lernens und Werdens kommt erst noch, bisher wurde nur der Grundstein gelegt. Anstatt in Sorgen und Ängste zu verfallen, mache ich mir lieber bewusst, dass ich die Basis, um Arzt zu werden, bereits gelegt habe. Ich freue mich, dass ich diese schweren drei Jahre, in denen ich mich oft selbst überwinden musste, geschafft habe und ich gestärkt aus ihnen hervorgehe. Deshalb blicke ich optimistisch auf die nächsten Semester, Blockpraktika und Famulaturen.
Nun werde ich Münster wieder für ein Semester verlassen, nach Riga ziehen und am Erasmus-Programm teilnehmen, von dem so viele schwärmen. Ich bin gespannt auf alles, das ich lernen, erfahren und genießen darf. Doch zuerst heißt es Abschied nehmen. Und das fällt mir schwer.
Vielen Dank für dein Feedback zu dieser Seite! Deine Kritik oder dein Lob zu abi.de kannst du uns gerne auch ergänzend über „Kontakt“ mitteilen. Deine abi» Redaktion
Diese Seite ist erreichbar unter:
https://abi.de/interaktiv/blog/medizin-studieren/bereits-ein-halber-arzt-7394