Rubrik:
studium
19.10.2024
Autor:
Lara
Rubrik:
studium
19.10.2024
In der Schule habe ich gegen Ende der Sommerferien immer auf den ersten Schultag hingefiebert. Nicht etwa, weil ich das Lernen und die Hausaufgaben so vermisste. Ich wollte endlich wissen, welche Lehrkräfte mich nun ein Jahr lang unterrichten sollten und ob der Stundenplan auch möglichst wenig Nachmittagsunterricht und Doppelstunden Mathe aufwies. In diesen Teil meiner Schulzeit sollte ich mich auch wenige Wochen vor Beginn des ersten Semesters meines Medizinstudiums zurückversetzt fühlen. Am liebsten wollte ich mich schon mit meinen Kommiliton*innen verbünden, die Professor*innen kennenlernen und mir einen Überblick über den Stoff der nächsten sechs bis sieben Jahre verschaffen. Zwischenzeitlich spielte ich sogar mit dem Gedanken, meine alten Notizen aus dem Chemieunterricht hervorzukramen, um möglichst vorbereitet in die erste Vorlesung zu starten. Denn natürlich blickte ich nicht nur mit Vorfreude auf die kommenden Monate. Je länger ich darüber nachdachte, machten sich auch Zweifel in mir breit.
War ich dem Studium, das den Ruf hatte, so unfassbar anspruchsvoll zu sein, denn wirklich gewachsen? Schließlich behandelt man in den ersten Semestern ziemlich viel Chemie und Physik. Fächer, in denen ich zwar nie schlecht, aber eben auch nie herausragend gut war. Ging es den anderen Student*innen wie mir oder würde ich mit Überflieger*innen in den Vorlesungen sitzen, die alles auf Anhieb verstehen würden, während ich verzweifelte? Nein, mit Sicherheit würde es ganz anders laufen. Zwar gab es in der Schule Leute, die strebsamer waren als ich, aber wenn es darauf ankam, konnte ich mich doch immer zum Lernen motivieren und gute Ergebnisse erzielen. Selten hatte ich Probleme mit dem Stoff – und wenn doch, konnte es mir meist jemand erklären. Im Studium würde ich das schon genauso gut hinbekommen. Schließlich war ich unfassbar motiviert und wollte alle Hindernisse auf dem Weg zum weißen Kittel überwinden. Ich würde das schon schaffen.
Um mir die Wartezeit auf den lang ersehnten Studienstart zu verkürzen, durchforstete ich die Uni-Webseite nach sämtlichen Informationen, studierte meinen Stundenplan und kaufte allerlei Utensilien, von denen ich hoffte, dass sie mir die Freude am Lernen so lange wie möglich aufrechterhalten würden. Mehr gab es dann aber trotzdem nicht zu tun. Und das war auch gut so. Denn in wenigen Wochen würden frühes Aufstehen und stundenlanges Büffeln wieder zu meinem Alltag gehören. Da konnte es doch nicht schaden, die Zeit mit Familie, Freund*innen und jeder Menge Spaß zu verbringen – ohne Gedanken an das Studium. Die würde ich mir schon noch früh genug wieder machen müssen …
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