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Schülerleben live: Mehr als ein Hobby

Ein Porträt-Foto von Emma

Autor:
Emma

Rubrik:
orientieren

13.04.2021

Wenn ich nach meinen Hobbys gefragt werde, ist die Frage gar nicht so einfach zu beantworten. Ich könnte es kurz machen und antworten: „Reiten“. Aber das wäre nur die halbe Wahrheit, denn man kann etwas, was praktisch das komplette Leben ausfüllt und wofür man jede freie Minute opfert, schlecht als simple Freizeitbeschäftigung ansehen.

Jeden Tag sitze ich im Sattel, und zwar nicht nur in einem. Meist sind es mindestens drei Pferde, die ich reite und versorge. Ich komme aus der Schule, werfe meine Sachen in eine Ecke, ziehe die Reithose an und laufe schnell rüber in den Stall, der praktisch mein zweites Zuhause ist, und komme meistens auch erst gegen acht oder neun Uhr nach Hause. In den Ferien ist es auch gut und gerne mal ein ganzer Tag, an dem ich von morgens bis abends im Stall bin. Dass ich trotzdem in der Schule gute Zensuren habe und meine Freunde nicht komplett vernachlässige, grenzt für mich schon fast an ein Wunder. Im Stall werden dann die Pferde geritten oder anderweitig bewegt, geputzt, gepflegt und gefüttert. Jedes von ihnen ganz individuell und möglichst abwechslungsreich, damit sich niemand langweilen muss und es jedem gut geht. Das alles kostet Zeit und Energie, aber es gibt nichts wofür es sich mehr lohnen würde meine Zeit und Energie zu opfern.

Um auf das Problem vom Anfang zurückzukommen: Ich spreche nicht gerne vom Reiten als mein Hobby, weil die Dinge, die ich am Stall mit den Pferden mache, weit über das Reiten hinaus geht und weil es zum anderen viel mehr ist als ein Hobby. Vielleicht klingt es etwas verrückt, die gesamte Freizeit für ein paar Tiere zu opfern, aber für mich ist es eben kein „Opfer“, denn es gibt nichts, was ich lieber tun würde. Bei Wind und Wetter draußen zu sein und selbst beim schlimmsten Regen Spaß am Reiten im Freien zu haben ist bestimmt nicht für jeden etwas, aber ich bin damit ziemlich zufrieden.