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Schülerleben live: Es ging dann doch alles schnell

Ein Porträt-Foto von Emma

Autor:
Emma

Rubrik:
orientieren

24.03.2021

Vor ein paar Wochen bin ich 17 geworden und dabei habe ich gefühlt gestern noch als zehnjähriges Mädchen hinter den „Großen“ hergeschaut und gedacht: „Bis ich so alt bin, fast erwachsen, dauert es noch so lange.“ Aber jetzt ist es dann eben doch schneller passiert als ich dachte. Ende diesen Jahres bin ich 18 und dann wirklich erwachsen und nicht nur fast. Ich habe gerade meinen Führerschein bestanden, mache nächstes Jahr Abitur und mache mir Stress, weil ich keine Ahnung habe, was ich studieren und später einmal arbeiten will. Mit zehn wollte ich noch Reitlehrerin und Tierärztin werden. Ich habe mir das ziemlich einfach vorgestellt. Leider muss ich jetzt feststellen, dass es das nun wirklich nicht ist. Es ist verrückt um was man sich plötzlich Gedanken macht, was früher nie eine Rolle gespielt hat und es bleibt einem auch keine andere Wahl, als sich Gedanken zu machen. Früher haben das vielleicht noch Mama und Papa übernommen und entschieden in welchen Kindergarten man geht und welche Hobbys man vielleicht mal ausprobieren sollte. Doch auch das gehört dazu. Man muss anfangen seine Dinge selbst zu regeln und die Verantwortung für das zu tragen, was man tut. Dabei war man doch gerade erst zehn und hat noch mit seinen Freunden „Seilchenspringen“ und „Im-dunkeln-Verstecken“ gespielt. Innerhalb weniger Jahre, die mir eher wie einige Monate vorkommen, hat sich alles verändert.

Veränderungen sind ja nicht prinzipiell schlecht, aber wenn man plötzlich zurücksieht auf die Zeit, die verflossen ist und wie man in dieser Zeit ein anderer Mensch geworden ist, wird man schon etwas nachdenklich. Aber was rede ich von einem anderen Menschen? Eigentlich sind wir es doch immer noch, nur eben etwas anders, als noch vor gar nicht all zu langer Zeit. Der Sprung von einem kleinen Kind zu einem (fast) erwachsenen Menschen ging schnell, aber man ist ja doch noch irgendwie wie früher, nur etwas anders. Oder um es mit Erich Kästners Worten auszudrücken: „Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.“