zum Inhalt

Der Intuition folgen

Schatten von Bloggerin Melissa.

Autor:
Melissa

Rubrik:
orientieren

24.04.2023

Mein erster Tag in Göreme war schön. Bei Nieselregen habe ich mich auf den Weg gemacht, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben. Ich bin einfach dorthin gegangen, wo es schön oder interessant aussah. An den bekannteren Sehenswürdigkeiten wie dem Göreme Open Air, war es etwas voller, aber ansonsten war es echt leer. Deshalb habe ich mir einige der Feenkamine und der Höhlen angeschaut, bin in der Landschaft herumgestreift und habe mich einfach treiben lassen. Dabei konnte ich einige schöne Dinge und Ausblicke entdecken, die hinter jeder Ecke versteckt sind.

Auch am zweiten Tag bin ich wieder gewandert, zum Uchisar Castle und dem Pigeon Valley. Auch hier gab es hinter jeder Ecke einen schönen Ausblick und etwas Neues zu entdecken. Trotzdem war es manchmal etwas gruselig, alleine durch die Landschaft zu wandern, nur begleitet von ein paar streunenden Hunden. Denn trotz der traumhaften Wanderwege nehmen die meisten lieber das Auto, insbesondere, weil es momentan recht kühl ist. Dafür hatte ich aber die schönsten Schluchten ganz für mich allein, was irgendwie magisch ist. Ich habe mir alle Zeit der Welt genommen, um alles zu entdecken und zu bewundern. Ich hatte Zeit. Niemand hat mich gehetzt. Ich konnte alles solange bestaunen wie ich wollte.

Auf dem Rückweg ging es dann an der Straße entlang zurück, aber ich konnte mich nicht zurückhalten, auch hier einige Abstecher zu machen, an die Ränder der Täler. Auch wenn mich das ganz sicher einige Kilometer extra gekostet hat, war es einfach wunderschön, so allein herumzuziehen.

Nur manchmal fehlt mir jemand, mit dem ich meine Gefühle teilen kann. Jemand, mit dem ich singen kann, die Nase in die Sonne halten und vor Freude und Überwältigung weinen kann. Mit dem ich mein Staunen teilen kann. Insbesondere, weil hier nur wenige allein unterwegs sind, ist es schwer, Kontakte zu knüpfen und Anschluss zu finden.

Und trotzdem bin ich positiv überrascht davon, wieviel Spaß es mir macht, alleine zu verreisen. Dieses Gefühl der Freiheit ist einfach unbeschreiblich. Jeden Tag aufs Neue kann ich entscheiden, was ich aus dem Tag machen möchte. Und auch wenn ich nicht mein Leben lang alleine verreisen möchte, so würde ich es doch hin und wieder mal machen, einfach, weil es mir guttut, Zeit mit mir selbst zu verbringen. Die Freiheit zu genießen. Das ist sicher nicht jedermanns Sache, aber für mich ist es für diesen Moment eine große Bereicherung.