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Praktikum im Studium: Berlin, Berlin

Porträtfoto des Bloggers Antoine

Autor:
Antoine

Rubrik:
studium

18.01.2021

In meinem Blogeintrag „Es beginnt… fast“ habe ich ja schon verraten, dass ich eigentlich gar nicht der größte Berlin Fan bin (oder eher war). Ich habe diese subjektive Meinung auch gar nicht ausführlich untermauert, weshalb ich mir dachte, es wäre interessant nachzustellen, wie sich mein Eindruck über Berlin in meiner Zeit dort verändert hat.

Nur ein paar Stunden nach besagtem Blogeintrag kam ich mit einer eher negativen Grundhaltung gegenüber der Stadt in Berlin an. Ich wusste aber natürlich, dass ich meinem Übergangszuhause so eigentlich gar keine Chance gebe, mich von sich überzeugen zu können. Also versuchte ich mich von meinen Vorurteilen frei zu machen und die Stadt neu für mich zu entdecken. Und was soll ich sagen: Ich dachte nicht, es wäre so einfach, aber schon auf dem Weg vom Bahnhof Gesundbrunnen zu meinem neuen Zuhause im Wedding wurde mir klar, dass ich diese Abneigung nicht so lange beibehalten werden kann. Die gesamte Gegend sah eher so aus, als hätte man sie im „Shabby Chic“ Stil gebaut und als Hobbyfotograf konnte ich da natürlich nicht wegsehen. Glücklicherweise kam ich einige Tage vor meinem Praktikumsstart in Berlin an, weshalb ich genug Zeit hatte, mich mit meinen Kameras bewaffnet durch den Großstadtdschungel zu schlagen. Und ja, ich war begeistert. So viele schöne Plätze und versteckte Orte! Am meisten beeindruckt hat mich allerdings die Geschichtsträchtigkeit der Bauwerke. Egal ob der stillgelegte Flughafen Tempelhof, bei dem die Luftbrücke während der Berlinblockade angekommen ist, die U-Bahn-Station Pankstraße, die gleichzeitig auch ein stillgelegter Luftschutzbunker ist, die Kaiser-Wilhelm Gedächtniskirche oder allgemein, dass an so vielen Gebäuden in ganz Berlin noch Einschusslöcher aus dem zweiten Weltkrieg zu sehen sind. Die Stadt ist Geschichte zum Anfassen. Weniger gefallen hat mir dagegen die Homogenität der einzelnen Viertel, damit meine ich, dass jedes Viertel sehr in sich geschlossen zu sein scheint. Ich finde man kann am Aussehen der Menschen sofort erkennen, in welchem Viertel man sich gerade befindet. Ich glaube, dass eine solche Separierung nur in einer Stadt mit den Ausmaßen von Berlin möglich ist. Insgesamt wäre ich aber jetzt nicht mehr abgeneigt, nochmal nach Berlin zu ziehen.