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Praktikum im Studium: Go-Homeoffice

Porträtfoto des Bloggers Antoine

Autor:
Antoine

Rubrik:
studium

23.02.2021

Ich war schon immer ein großer Gegner von Homeoffice. Überhaupt Home-Arbeit. Während meines Bachelorstudiums bin ich zum Lernen, teilweise sogar zum Lesen in die Uni-Bibliothek gegangen. Auch während Corona konnte ich zum Glück immer in der Bibliothek arbeiten und meinen Nebenjob noch im Büro ausführen. Der Grund dafür war einfach. Mein Zimmer war nur sieben Quadratmeter groß und wie folgt aufgebaut: Tür, Platten- und Bücherregal, Bett, Schreibtisch, Schrank. Alles direkt nebeneinander. Wenn ich an meinem Schreibtisch saß, konnte ich mich quasi rückwärts umfallen lassen und bin weich in meinem Bett gelandet. Und so hab ich das halt auch immer gemacht. Mir ist einfach diese räumliche Trennung zwischen Arbeit und Privatem extrem wichtig.

Seit zwei Wochen arbeite ich jetzt das erste Mal in meinem Leben im Homeffice und was soll ich sagen. Ich glaube, ich gewöhne mich so langsam dran. Also ganz ehrlich: Es ist schon komisch. Ich bin jetzt nicht unbedingt für meine Arbeitsmoral bekannt, aber ich denke mir auf einmal immer, wenn ich mal kurz nicht am Platz bin: „Oh, jetzt könnte jemand anrufen.“ Im Büro ist das anders, man steht auf, geht eine Runde, macht sich Kaffee, schaut in den Himmel. Im Homeoffice habe ich plötzlich ein schlechtes Gewissen, wenn ich zu lange auf mein Handy oder die Kacheln im Bad schaue. Das hatte ich noch nie. Ich bin die Geisel meiner Selbst! Es weiß ja auch niemand, wann ich komme und gehe! Wenn ich meine Stunden voll habe und gehe, habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich in unserem Programm sehe, dass meine Kolleg*innen noch online sind. Das schlimmste? Genau wegen diesem schlechten Gewissen habe ich letzte Woche schon zwei Überstunden gemacht. Und das allerschlimmste? Ich denke mir „Niemand glaubt mir das auf meinen Stundenzettel, dass ich zwei Überstunden gemacht habe“ und deshalb war ich schon drauf und dran, mir die einfach selbst abzuziehen.

Fazit: Pass bloß auf, dass du dich nicht überarbeitest. Überall und vor allem nicht im Homeoffice.