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How to not get robbed

Blogger David mit einem Pappschild, auf dem MADRID steht.

Autor:
David

Rubrik:
studium

25.06.2024

Dass Ecuador momentan nicht so ganz der sicherste Ort der Welt ist, sollte ich in meinem letzten Beitrag ganz gut dargestellt haben. Aber wie ist es nun wirklich? Immerhin leben gut 17 Millionen Menschen in Ecuador (auf einer ähnlichen Fläche wie Deutschland) und für viele geht das Leben weiter. Angesichts der hohen Zahlen im informellen Arbeitsbereich muss das Leben für viele auch weitergehen, da sie sonst nichts zu essen auf den Tisch bekommen.

Die nächtliche Ausgangssperre ist mittlerweile aufgehoben worden (vorerst nur in den sicheren Zonen), aber irgendwie hat das nicht viel an meinem Verhalten verändert. In Deutschland bin ich eine Nachteule und vor ein Uhr nachts gehe ich nicht ins Bett. Hier hingegen verschiebt sich der Tag nach vorne. Einerseits geht die Sonne deutlich früher auf (und unter) als in Deutschland. Andererseits ist das Risiko, ausgeraubt zu werden, nachts deutlich höher. Das gilt nicht nur für Ausländer*innen, denn alle scheinen von der steigenden Kriminalitätsrate betroffen zu sein. Fast allen in meinem sozialen Umfeld wurde schon mal das Handy oder noch mehr geklaut. Bisher bin ich verschont geblieben, doch anscheinend gehören Waffen (meist Messer, aber auch Schusswaffen) mittlerweile zum festes Arsenal bei Überfällen.

Nachts kann man entweder als Gruppe rausgehen oder man nimmt sich ein Uber-Taxi von einer Haustür zur nächsten. Alles andere wäre fahrlässig. Tagsüber kommt es wiederum stark darauf an, wo man sich befindet. So langsam lerne ich die unterschiedlichen Stadtviertel besser kennen und fühle mich auch wohler, wenn ich draußen bin. Spazieren zu gehen, geht mittlerweile sogar sehr gut, wenn auch das Handy bestenfalls nicht offen getragen werden sollte. Anfangs bin ich lediglich mit meinem Haustürschlüssel joggen gewesen, aber gerade morgens ist der Park gefüllt mit Sportler*innen und ich kann Kopfhörer und Handy problemlos mitnehmen. Die beste Strategie ist, sehr vorausschauend durch die Welt zu gehen. Wenn es zu spät ist, lässt sich nichts mehr machen. Mein Mitbewohner hat zwar sicherheitshalber ein zweites (altes) Handy immer dabei, aber ich gehe stark davon aus, dass bei einem Raub alles wegkommt. Denn meistens sind die Diebe zu zweit auf einem Motorrad unterwegs, um schnell wegzukommen. Viel diskutieren kann (und sollte) man vermutlich in solchen Situationen nicht.

Nun bleibt zu hoffen, dass meine Strategie soweit aufgeht und ich die nächsten Monate mein Handy und die Kreditkarte behalten kann …