Rubrik:
orientieren
27.05.2022
Schülerleben live: Ausgleich zum Abi-Stress
Während der Abiturvorbereitungen sitzt man viel zu Hause und mir ist in dieser Zeit regelrecht die Decke auf den Kopf gefallen.
Solange ich in meiner naturwissenschaftlichen Welt bleibe, mathematische Gleichungen lösen und Sachaufgaben verstehen konnte, war alles in bester Ordnung. Aber leider ist ein rein naturwissenschaftliches Abitur ja nicht möglich und sobald es an Fächer geht wie Deutsch, bei dem man am Ende irgendwie alles und gleichzeitig auch wieder nichts lernt, und Sozialwissenschaften, was über stumpfes Auswendiglernen kaum hinausreicht, war meine Motivation auf dem Nullpunkt angekommen.
Sich den ganzen Tag Dinge durchzulesen, die ich den Rest meines Lebens vermutlich nie wieder brauchen würde, war für mich extrem ermüdend und erforderte sehr viel Disziplin. Daher suchte ich nach einem Ausgleich. Treffen mit Freunden war bei mir eher eine Seltenheit, da die Angst wegen Corona eine Klausur nicht mitschreiben zu können doch einfach zu groß war.
Und so fing ich an zu kochen, im Haushalt zu helfen und Sport zu machen, um mich nach einem langen Tag am Schreibtisch endlich etwas abreagieren zu können und nicht ganz einzurosten.
Ein Hobby, was ich neu für mich entdecken durfte, war unser Garten. Auch wenn ich es nie von mir erwartet hätte, war genau das eine gern gesehene Abwechslung. Nach einem langen Tag in meinem Zimmer endlich ins Freie an die frische Luft zu kommen, tat gut. Auch wenn Unkraut zupfen und neue Blumen pflanzen wahrscheinlich nie mein Ding sein wird, machen mir etwas anstrengendere Dinge, wie Holz schleppen oder einfach nur den Rasen mähen mittlerweile sogar Spaß und sind eine wirklich willkommene Abwechslung bei einem solch öden Alltag.
Ich kann also nur jedem empfehlen, sich während des Abi-Stresses einen Ausgleich zu suchen. Das können die einfachsten, oft auch die überraschendsten Dinge sein. Hauptsache man kann einfach mal den Kopf ausschalten und sich in irgendeiner Art und Weise ablenken.