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Schülerleben live: Schulstress

Ein Porträt-Foto von Lina

Autor:
Lina

Rubrik:
orientieren

06.07.2020

Es ist 23.23 Uhr. Ich habe gestern sechs Stunden geschlafen, heute werden es noch weniger. Ich könnte genau jetzt aus dem Stegreif mindestens sieben Sachen aufzählen, die ich zu tun hätte.
Vielleicht geht es dir ja so wie mir – der Schulstress droht, mich zu überrollen.
Und das gute Wetter hilft mir im Moment ungefähr so viel wie meine streitsüchtige kleine Schwester: überhaupt nicht nämlich, es bringt mich viel eher vom Lernen ab. Aber ich will mich nicht über das gute Wetter beklagen, denn regnen wird es noch früh genug.
Morgen ist Freitag – schulisch steht kein Test an, kein Abgabetermin; gar nichts. Das ist wunderbar, denn so kann ich den Tag nutzen und mit einer Freundin ihren Geburtstag feiern. Der Rest des Wochenendes ist auch schon verplant, mit Dingen, auf die ich mich freue. Viel weniger Freude birgt die Aussicht auf die darauffolgende Woche. Zu dem Erdkunde- und Mathetest am Donnerstag kommt nicht nur der Biologie-Test am Freitag dazu, sondern auch der Abgabetermin eines „scrapbook“ für „philosophy“ am Mittwoch. Zusätzlich ist noch eine Buchpräsentation für Deutsch vorzubereiten, der Morgenimpuls für Religion steht gleich morgen früh an und wie genau die Noten für Psychologie, Geschichte und Sport gemacht werden, ob mit Tests oder womöglich Referaten, ist auch noch nicht klar. Allgemein scheint vieles noch unsicher zu sein, dass einzig Gesicherte ist, dass wir in knapp zwei Wochen Notenabgabe haben und bis dahin noch sehr viel zu tun haben.
Aber anstatt das Buch für die Buchpräsentation noch einmal zu lesen – wäre dringend nötig, denn an viel erinnere ich mich vom ersten Lesen im März nicht mehr – , meine Lernzettel für die Tests vorzubereiten oder ein paar Seiten des scrapbooks zu gestalten, sitze ich im Bett und schreibe diesen Text.
Das Überraschende ist, dass mir das gar nichts ausmacht – wie du wahrscheinlich durch das Lesen dieses Textes bemerkt haben solltest, stehe ich unter viel Druck, etwas von meiner wachsenden To-Do-Liste abhaken zu können. Doch bevor ich mich endlich meinen Schulsachen widme, musste ich mir das alles hier von der Seele schreiben. Denn das Schreiben geschieht ja glücklicherweise zumeist ohne Druck.