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Schülerleben live: Verzicht auf Fleisch

Ein Porträt-Foto von Maria

Autor:
Maria

Rubrik:
orientieren

29.06.2020

Vor ziemlich genau einem Jahr ist mir etwas aufgefallen: Ich esse nicht mehr so gerne Fleisch wie früher. An diesem Tag gab es bei uns Spaghetti Bolognese, das habe ich eigentlich immer ganz gerne gegessen, doch auf einmal wollte ich es nicht mehr. Ich verzichtete und ersetzte die Soße durch Käse. Zwei Tage später fuhr ich ohne Eltern mit meiner Gemeinde nach Dortmund zu den Kirchentagen. Natürlich musste ich mich in dieser Zeit selbst um die Verpflegung kümmern, da in der bereitgestellten Unterkunft nur Frühstück angeboten wurde. Ich konnte frei entscheiden, was ich essen wollte und was nicht. Für mich war das eine super Gelegenheit um auszuprobieren, ob ich rein vegetarisch essen kann. Und das hat problemlos funktioniert. Wenn meine Freunde Fleisch gegessen haben, verspürte ich auch keinen Drang dazu, ihr Essen zu probieren.

Während der Zeit in Dortmund bemerkte ich einfach: Ich brauche es nicht. Und ich vermisse es nicht. Außerdem gab es mir ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich damit wenigstens ein bisschen meinen ökologischen Fußabdruck verbessern kann. Als ich wieder zu Hause war, berichtete ich meinen Eltern von meiner Entscheidung, von nun an auf Fleisch zu verzichten.

Die ersten zwei Monate lebte ich komplett vegetarisch, habe dann aber wieder angefangen, Fisch zu essen. Darauf könnte ich tatsächlich nicht für immer verzichten. Zum einen schmecken mir Fisch und Meerestiere viel zu sehr und ich weiß, dass ich die Nährstoffe benötige. Natürlich ist eine ausreichende Versorgung auch ohne möglich, erweist sich jedoch bei mir persönlich als problematisch.

Im Prinzip mache ich es so: Ich esse das, worauf ich Lust habe und seit einem Jahr hatte ich nicht wirklich Lust auf Fleisch (Seafood ausgenommen). Wer also mit dem Gedanken spielt, sich selbst an eine mehr pflanzlich orientierte Ernährung zu wagen: Es ist definitiv einen Versuch wert! Außerdem sollte sich niemand dazu gezwungen fühlen, auf ewig und krampfhaft darauf zu verzichten. Wenn einen dann doch der Hunger überkommt, ist es auch in Ordnung. Am Wichtigsten ist, dass man sich mit seiner Ernährung wohl fühlt.