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Studieren im Ausland: Die spanische Schauspielschule

Ein Porträt-Foto von Enne

Autor:
Enne

Rubrik:
orientieren

18.10.2019

So schnell vergeht die Zeit – die ersten Wochen an meiner neuen Hochschule sind schon wieder geschafft. Die Schule, die ich hier in Málaga besuche, bildet Schauspieler in den Bereichen Theater, Musical und Regie aus. Da wir in Spanien sind, findet natürlich mein gesamter Unterricht ebenfalls auf Spanisch statt. Am ersten Tag gab es eine Willkommensveranstaltung, bei der der Abschlussjahrgang eine Show auf der Bühne des hochschulinternen Theaters aufführte. Das Thema war Amerika: Alle zukünftigen Absolventen waren verkleidet. Seit dem ersten Tag bin ich vollkommen überwältigt von den ganzen neuen Eindrücken. Es war laut, bunt und alle redeten natürlich Spanisch! Ich musste mich, um meinen Stundenplan zu erhalten, am ersten Tag noch mit der Koordinatorin für Erasmusangelegenheiten an meiner Schule treffen. Ich fragte im Sekretariat nach, wo sich das Büro befindet. Da ich mit meinem Spanisch zu diesem Zeitpunkt natürlich noch sehr unsicher war, brachte ich nur sehr zögernd die Worte über die Lippen. Als mich die Sekretärin mit starkem andalusischem Akzent etwas fragte, verstand ich es nicht sofort. Daraufhin hakte sie verwundert nach, warum ich denn in Spanien sei, wenn ich doch nichts verstehen würde. Den ganzen Tag schwirrte diese Frage in meinem Kopf umher. Ich machte mir Vorwürfe und redete mir ein, dass sie doch Recht hatte. Es dauerte eine Weile bis ich feststellte, dass ich mich nicht verunsichern lassen will und auch nicht durfte. Ich dachte an den Fortschritt, den ich bereits während der ersten Wochen in Spanien gemacht hatte und wie stolz ich darauf sein kann. Der erste Tag kostete mich bereits sehr viel Kraft und die restliche erste Woche war dann nicht weniger aufregend. Denn ich lernte meine Klasse kennen, mit der ich die nächsten Monate Unterricht haben werde und ich traf das erste Mal meine Lehrer. In jeder Stunde musste ich aufs Neue erklären, wer ich war, wo ich herkam und warum ich nicht alles verstand. Immer wieder in meinem gebrochenen Spanisch zu reden, kostete mich viel Überwindung. Nachdem mich alle Lehrer kennengelernt haben, nahmen sie jedoch Rücksicht auf mich und erklärten manche Sachen zweimal. So langsam komm ich in meinem Alltag und in der Schule an.