zum Inhalt

Studieren im Ausland: Ein Neuanfang

Ein Porträt-Foto von Rosie

Autor:
Rosie

Rubrik:
studium

07.12.2021

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr etwas eigentlich für unmöglich gehalten habt, und dann passiert es einfach?

Ich hätte nie gedacht, dass ich wirklich eines Tages in der französischen Schweiz studieren würde. Jetzt bin ich hier. Nach meiner ersten Studienwoche war alles noch so viel besser, als ich es mir vorgestellt hatte. In der Woche vor dem Unistart hatte ich einige Zusammenbrüche, an denen ich komplett verzweifelte: „Mein Französisch ist zu schlecht, ich werde nichts verstehen, niemanden kennenlernen“ und so weiter … das Übliche halt. Aber es ist ganz anders gekommen.

Gleich am ersten Tag lernte ich Leute kennen und sprach mit ihnen nur auf Französisch. Ich verstand alles in den Vorlesungen – obwohl sie in einer Sprache gehalten werden, die ich seit nicht einmal einem Jahr lerne. Außerdem liebe ich meine Kurse! Umweltwissenschaften, Geographie, Geologie … Heute hatten wir drei Stunden lang praktische Arbeit in Geologie und haben Mineralien analysiert, was viel interessanter ist, als es klingt.

Als es wärmer war, verbrachte ich meine Pausen am Genfer See, am Strand. Machte Yoga in der Sonne und schaute den Seglern und Ruderern zu. Am anderen Seeufer erstreckten sich die Berge von Evian, an denen sich die Wolken fingen. Das Panorama dort ist atemberaubend! Ich hätte nie gedacht, dass ich es so sehr lieben würde. So viele Ängste und Sorgen habe ich hierauf verschwendet. Aber es ist perfekt.

Gerade bin ich auf dem Heimweg in einem kleinen Doppeldeckerbus, der mich zu dem Dorf bringt, in dem ich wohne. Ich sitze ganz oben am Frontfenster. Das Abendlicht taucht Streuobstwiesen und weiche Hügel, an denen Dörfer wie Spielzeug kleben, in ein zartes Gold-Rosa und ich kann einfach nicht glauben, dass ich wirklich hier studieren darf!