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Studieren im Ausland: Fazit zum Erasmus in den Niederlanden

Ein Porträt-Foto von Christin

Autor:
Christin

Rubrik:
studium

27.06.2022

Ich muss sagen: an Lebenserfahrung hat mich das Semester so viel reicher gemacht. In dieser kurzen, intensiven Zeit von fünf Monaten habe ich nicht nur die Niederlande bereist, Sicherheit gewonnen, im Alltag auf Englisch zu kommunizieren und Freunde aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen dazugewonnen, sondern auch Teile Belgiens, Lettlands sowie Spaniens gesehen.

Meine erste Flugreise allein ging nach Riga, um eine Freundin vom Gymnasium zu besuchen, die dort Zahnmedizin studiert. Zum einen hat der Kurs Sportsnutrition dafür viele Freiheiten gelassen, zum anderen war die Reiselust während des Erasmus-Semesters so ansteckend, da meine spanischen Freundinnen viel unterwegs waren und ich dann zum Beispiel nach Riga bin, während sie durch Deutschland reisten. Dies ist wohl auch allgemein ein interessanter Aspekt daran, ein Erasmus-Semester in den Niederlanden zu machen. Hier ist es anders als in anderen europäischen Ländern, wie etwa Finnland oder Spanien. Durch die zentrale Lage geht es neben dem Studium nämlich nicht nur um die Reisen und Aktivitäten innerhalb des Landes, sondern auch darum, die naheliegenden EU-Länder zu erkunden.

Während mir der Kurs auf der einen Seite so viele Freiheiten geschenkt hat, nahm er mir auf der anderen Seite auch die Zeit an der Uni im Gastland. Ich bin nach wie vor noch enttäuscht davon, dass ich nicht eine einzige Vorlesung in Nijmegen erleben durfte. Ich hatte nur unregelmäßig eine Vorlesung in Papendal, in Arnhem. Natürlich bin ich trotzdem dankbar, dort gewesen sein zu dürfen, denn es ist das olympische Sportzentrum vom TeamNL! Ich konnte etwa die Mädels des Volleyball-Damen-Teams sehen, was schon cool war. Dennoch habe ich es mir alles ein bisschen anders vorgestellt und auch gewünscht.

Ich sage mal so, ich hätte es wohl auch etwas anders gebraucht, um ein wirklich erfolgreiches Auslandssemester zu erleben. Diese Flexibilität tat mir nämlich nicht gut und so habe ich Schwierigkeiten gehabt, mich dazu zu disziplinieren, regelmäßig zu arbeiten. Ein Problem, was schon immer da war, ich aber im Studium in Münster viel besser im Griff hatte, weil ich mir durch meinen Nebenjob, Sport etc. selbst eine Routine geschaffen habe. Dazu war ich dieses Semester auch noch echt oft krank und bin allein drei Wochen wegen Corona nicht so richtig in den Tritt gekommen und dann noch mal drei Wochen, weil ich erst eine Mandelentzündung und dann eine Nasennebenhöhlenentzündung hatte. Unglaublich. Das in einer so wichtigen, so begrenzten Zeit, wie es dieses Semester der Fall war.

Nun ja, inzwischen laufen die letzten zwei Wochen meines Erasmus-Aufenthalts. Einige Freunde sind schon in ihre Heimatländer zurückgekehrt, fangen teilweise an zu arbeiten, machen ein Praktikum oder setzen ihr Studium an anderer Stelle fort. Ich für mich habe erkannt, dass ich mich nicht auf Sporternährung spezialisieren möchte. So cool ich das Gebiet auch nach wie vor finde, sehe ich mich mehr darin, Menschen zu helfen, die beispielsweise eine ernährungsbedingte Erkrankung haben.