zum Inhalt

Studieren im Ausland: Schimmel, Flamingos und Stiere

Ein Porträt-Foto von Katha

Autor:
Katha

Rubrik:
studium

03.07.2019

Was haben Schimmel, Flamingos und Stiere gemeinsam? Ihre Verbindung findet sich in der Camargue, ein Naturschutzgebiet in Frankreich, das für seine Stier- und Pferdezucht sowie für seine zahlreichen Salzseen bekannt ist, in denen sich unzählige wilde Flamingos heimisch fühlen.
Dieses Naturschauspiel wollten mein Freund und ich uns trotz des schlechten Wetters gerne ansehen. Zunächst verstanden wir die Faszination dieses Landstrichs nicht so recht, die von Weideland und vereinzelten weißen Pferden geprägt ist. In der Hauptstadt der Camargue, in Saint-Maries-de-la-Mer, legten wir unsere Mittagspause ein. Auf dem Weg in die Stadtmitte hatten wir Menschen auf einem Kirchdach beobachtet. Wir waren Feuer und Flamme, es ihnen gleichzutun. Und tatsächlich bot sich uns dort oben ein toller Blick über die von allen Seiten mit Wasser umgebene Stadt: Im Norden die Salzseen, im Süden das Meer.
Mit dem Auto wagten wir uns im Anschluss tiefer in die Camargue hinein. Im Schritttempo fuhren wir durch Salztümpel und seichtes Weideland und sahen vereinzelte Stierherden und reichlich Flamingos. Über der ganzen Szenerie hing ein grauer Schleier am Himmel, der der Gegend eine mysteriöse Atmosphäre verlieh. Spätestens jetzt zog uns die Faszination und Schönheit der Camargue doch noch in ihren Bann.
Auf dem Rückweg nach Marseille hielten wir in Arles, einer alten Römerstadt, wo gerade ein Festival stattfand. Im noch vollständig erhaltenen Römertheater fanden Stierkämpfe statt. Am Eingang des Theaters konnten wir einen Blick auf zwei Stierkämpfer werfen, die mit einem roten Tuch einen ziemlich ermüdeten Stier provozierten. Die Beklemmung, die angesichts dieser Szenerie in mir aufkam und die Fröhlichkeit der feiernden Stadt lösten ein widersprüchliches Gefühl in mir aus. Trotzdem war es interessant, die Kultur und Tradition dieser Gegend hautnah mitzuerleben.