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Work hard

Ein Porträt-Foto von Rosie

Autor:
Rosie

Rubrik:
studium

07.03.2023

Nach meiner schrecklichen Prüfungsphase bin ich sofort in den Urlaub gefahren. An einen Ort, an dem ich noch nie war. Mein Freund wollte es so lange wie möglich geheim halten. Es sollte eine Überraschung sein. Das war möglicherweise das Einzige, auf dass ich mich während der Prüfungen gefreut habe. Am Flughafen spielen wir Hangman, das Ziel ist Miami. Ich war unbeschreiblich glücklich in diesem Moment. Eine Stadt am Rande der Tropen, mitten im Winter. Ein Flug in den Sunshine State also. Temperatur am Ankunftsort: 28 Grad. Ich war so aufgeregt, dass ich bis zum Abflug gar nicht mehr stillsitzen konnte. Mein längster Flug bis jetzt. Eine zehn-stündige Überquerung des Atlantiks. Einmal auf die andere Seite der Erde. Den ganzen Flug lange klebte ich am Fenster und starrte nach unten. Acht Stunden lang sah man nur das weite Blau des Ozeans. Dann, vor Miami, flogen wir über die Bahamas, wo das Wasser eine tiefe Türkisfärbung bekam.

Die Sonne schien und das karibische Meer glitzerte unter uns. Auf dem Weg zum Hotel durfte ich im Bus gleich amerikanische Klimaanlagen kennenlernen. Außen mochte es sommerliche Temperaturen haben, doch im Bus herrschte fast schon winterliche Kälte. Das Hotel stand dem in nichts nach. Eine Klimaanlage, die den Winter nach Florida brachte, und zwar in einem Raum, in dem es nicht mal eine richtige Bettdecke, sondern nur ein dünnes Laken gab. Unser Hotel lag in Miami Beach, ein Streifen Land, der durch einen Fluss vom Rest Miamis getrennt ist. Im Großen und Ganzen kann man es sich als einen 20 km langen weißen Sandstrand vorstellen, der von hunderten luxuriösen Hotels gerahmt wird. Das Viertel ist auch bekannt als jüdisches Viertel, und man könnte sich schon fast in Tel Aviv denken. Die Männer tragen Kippas und Schläfenlocken, die Frauen lange Röcke und Haarnetze, selbst die jungen Mädchen tragen lange schwarze Röcke und Pullover in der Hitze Floridas.

Am nächsten Morgen laufen wir runter zum Strand. Die Sonne ist gerade erst aufgegangen, doch sie brennt schon auf der Haut. Das Licht ist golden, der Sand fein und weiß zwischen meinen Zehen. Die Kokosnüsse an den Palmen, die die Strandpromenade säumen, scheinen gelb das Sonnenlicht zu spiegeln. Überall sind Schmetterlinge. Ich war schon lange nicht mehr so glücklich. Meine Winterhaut saugt die Sonne auf und das goldene Licht scheint mich ganz auszufüllen. Unser nächster Abstecher ist die beste Bäckerei Miamis. Sie wird von einer jungen Kubanerin geführt, die sich unglaublich freut, als wir ihr erzählen, wir seien fast zwei Stunden von Miami Beach zu ihr gefahren, nur um ihre Croissants zu probieren. Ihr Buttercroissant hat den Preis für das beste Croissant Floridas gewonnen. Bei der Preisverleihung enthüllte sie ihr Geheimnis. Das Croissant war vegan! Kaum zu glauben! Seitdem wurde sie von weiteren Backwettbewerben ausgeschlossen, da ihre Produkte vegan sind … Auf jeden Fall haben wir dort das beste Mandelcroissant ever, ein Strawberry Cheesecake Croissant und eines gefüllt mit Dulce de Leche gegessen. Definitiv ein Muss, wenn man in Miami ist. Die Bäckerei heißt übrigens L’artisane Creative Bakery & Bistro.

Danach ging es weiter nach Collins Avenue, Coconut Grove und Downtown Miami. Dort gibt es eine kleine, kostenlose Straßenbahn, die einen um die Wolkenkratzer herumfährt. Natürlich klebte ich mal wieder am Fenster, fasziniert von den glitzernden Glasgebäuden. In diesem Viertel gab es einen Whole Foods Market, den wir natürlich ausprobieren mussten. Neben veganen Classics wie JUST Egg, gab es dort auch veganes Beef Jerky und tiefgefrorene Waffeln (große Liebe), außerdem hunderte vegane Eissorten. Musste natürlich alles probiert werden und über die Perfektion von JUST Egg werde ich wohl nie hinwegkommen… In Whole Foods gibt es auch ein riesiges Buffet, mit sehr vielen veganen Optionen, was im Vergleich zu den Restaurantpreisen in Miami sehr billig und unglaublich gut war. Fortsetzung folgt …