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Was tun nach dem Abi?: Ein gewöhnlicher Tag

Autor:
Max

Rubrik:
orientieren

17.01.2019

Während meiner Zeit als Freiwilliger in Nepal stand ich in der Regel morgens um 8 Uhr auf und machte mir zusammen mit den anderen Freiwilligen Porridge mit Früchten und Zimt zum Frühstück. Eine Stunde später liefen wir dreieinhalb Kilometer quer durch die Stadt zum Shanti-Center. Auf dem Weg sahen wir zahlreiche Straßenhunde oder Kühe, die mitten auf der Straße lagen. Die Route führte uns durch Pashupatinath, einer wichtigen Tempelanlagen der Hindus.
Wir mussten den heiligen Bagmati überqueren – den dreckigsten Fluss, den ich je gesehen habe. Entlang des Ufers sind steinerne Podeste aufgebaut, auf denen Leichen nach alter Tradition verbrannt werden. Die Asche wird anschließend in den Bagmati gestreut.
Etwas später erreichten wir – meist komplett durchgeschwitzt – das Shanti-Center. Das Volontärskonzept von Shanti sieht vor, dass sich jeder Freiwillige einbringen kann, wann, wie und wo er möchte, und keine Arbeit aufgedrückt bekommt. Zum einen ermöglichte mir dieses Konzept, zu machen, was ich wollte, zum anderen war es gar nicht so leicht, direkt eine produktive Arbeit zu finden.
Eine meiner täglichen Routinen war ein Besuch bei den Kindern mit Behinderungen. Ich verbrachte gerne etwas Zeit mit ihnen, zum Beispiel spielten wir Karten. Außerdem halfen wir Freiwilligen bei der Verteilung von Essen. Mit großen Töpfen Dal Bhat – dem nepalesischen Nationalgericht aus Reis und Linsen – fuhren wir in die Pashupati-Anlage, und teilen es an Hilfsbedürftige aus. Dabei hatte ich das Gefühl, den Menschen tatsächlich helfen zu können – noch mehr als im Shanti-Center. Nachmittags ging ich mit den Kindern Fußball spielen. Um 17 Uhr war mein Arbeitstag beendet und ich begab mich mit den anderen Volontären auf den Heimweg. Kurz vor dem Volontärsheim kauften wir noch bei einem kleinen Obstladen Obst für das Frühstück.
Die Zeit vor dem Abendessen nutzte ich oft zum Wäsche waschen. Auf dem Dach unseres Heims breitete ich dafür meine vorher mit Waschmittel eingeweichten Klamotten aus und schrubbte sie per Hand – wie sehr ich doch eine Waschmaschine vermisste. Fast jeden Abend gab es Dal Bhat mit Gemüse – ziemlich eintönig, aber lecker.