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Was tun nach dem Abi?: Eine Reise meines Lebens

Schatten von Bloggerin Melissa.

Autor:
Melissa

Rubrik:
orientieren

07.09.2022

Nach sieben Wochen in Costa Rica ist es nun an der Zeit Abschied zu nehmen. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass es mir so schwerfallen würde.

Aber nach dieser Zeit ist die Casa Caribe und Puerto Viejo mein Zuhause geworden und die anderen Freiwilligen meine Familie. Wir haben so viel Zeit gemeinsam verbracht und sowohl wunderschöne als auch weniger schöne Momente geteilt. Die Vorstellung, dass ich sie alle vielleicht nie wiedersehe, fühlt sich fremd an und macht mich traurig. 

All diese Menschen haben diese Reise für mich zu etwas ganz Besonderem gemacht und ich vermisse sie jetzt schon so sehr. Die Stimmung hier war einfach so entspannt. Es gab keine Konkurrenz und Lästereien, wir waren Gleichgesinnte mit ähnlichen Ambitionen. Und das war ein besonderes Erlebnis.

Auch das Land hat seine Spuren hinterlassen. Ich liebe das entspannte Lebensgefühl, die Menschen und die Kultur hier. Die Vielfalt der Natur, die Geräusche des Waldes, das Rauschen des Meeres und das Brüllen der Affen sind einfach einzigartig. Das Klima, die Wärme und das starke Prasseln des Regens auf dem Dach sind vertraute Bekannte. Ich kann mir nicht vorstellen. das alles hier zurückzulassen und zurück nach Hause ins geordnete Deutschland zu gehen.

Denn mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, einen gewaltigen Kulturschock zu erleben. Ich habe Angst vor meinem Alltag, der mich erwartet. Angst, die Leichtigkeit zu verlieren, Angst zu vergessen, wie sich Freiheit anfühlt. Angst, vom Ernst des Lebens überrollt zu werden, von all den Entscheidungen, die ich treffen muss. Angst davor, dass meine Träume verblassen und ich das wirklich Wichtige vergesse.

Denn ich habe so vieles gelernt auf meiner Reise. Insbesondere Dankbarkeit und wie schön das Leben eigentlich ist. Oft habe ich mich gefragt, ob das jetzt „die Reise meines Lebens“ ist. Mir ist hier klar geworden, dass ich möchte, dass es vielmehr „eine Reise meines Lebens“ ist. Es gibt so viel, was ich noch sehen und erleben möchte. Diese Reise war nicht die eine besondere Reise, sondern nur ein Vorgeschmack auf das, was die Welt mir noch zu bieten hat. Ich fahre mit einem positiven Gefühl nach Hause und mit der Gewissheit, dass die Welt noch so viel mehr zu bieten hat. Und das stimmt mich zuversichtlich. Ich freue mich auf die Zukunft und auf das, was noch kommt.

Denn schon in zwei Wochen startet mein Bundesfreiwilligendienst, der nächste Schritt auf meinem Weg. Ich freue mich auf das Jahr in einer Tagespflege und darauf, von meinen Erfahrungen zu berichten.