Rubrik:
studium
30.08.2022
Autor:
Melissa
Rubrik:
studium
30.08.2022
Während meiner Zeit in Costa Rica mache ich Freiwilligenarbeit, die als Praktikum angerechnet wird. Seit einer Woche arbeite ich im Jaguar Rescue Center, einem Center, in dem alle möglichen kranken oder verletzten Tiere behandelt und versorgt werden.
In der ersten Woche habe ich viel erlebt und hart gearbeitet. Jeden Tag heißt es achteinhalb Stunden Käfige putzen, Wäsche machen oder in der Küche helfen. Nach der Arbeit bin ich sehr erledigt und müde. Deshalb bekomme ich nicht mehr viel vom sozialen Leben und den anderen, die nicht im Center arbeiten, mit. Manchmal fühlt es sich einfach blöd an, erst so spät von der Arbeit zu kommen, die einerseits anstrengend ist und mich andererseits einen ganzen Haufen Geld gekostet hat, für den ich jetzt hier arbeiten darf. Ich habe oft das Gefühl wegen meiner freiwilligen Arbeit das Leben zu verpassen, während die anderen am Strand entspannen und etwas unternehmen. Denn auch am Wochenende haben wir nicht frei, können uns aber immerhin zwei Tage pro Woche freinehmen, die nicht unbedingt am Wochenende liegen, da die Tiere logischerweise die ganze Woche versorgt werden müssen.
Das führt dazu, dass wir an den Ausflügen und beim Feiern am Wochenende nur dann teilnehmen können, wenn nicht schon zu viele andere Freiwillige freihaben, was mich am Anfang ziemlich frustriert hat.
Trotzdem versuche ich, das Beste daraus zu machen. Obwohl ich müde bin, fahre ich fast jeden Tag zum Strand, genieße die Wellen und entspanne. Ich nehme abends an allen Aktivitäten teil, einfach, weil ich mich nicht von meiner Müdigkeit einschränken lassen möchte.
Außerdem weiß ich, dass ich mit meiner Arbeit wirklich etwas bewirke. Ohne die Unterstützung der Freiwilligen wäre es für das Center niemals möglich, so viele Tiere zu versorgen und zu retten. Die Tiere sind auf unsere Hilfe angewiesen und mir bricht es das Herz, dass wir Menschen oft an den Verletzungen der Tiere schuld sind. Daran, dass Tiere gewildert werden, nur wegen ihres Fells, dass sie als Haustiere angekettet und gequält werden, als Unterhaltung für irgendeinen Menschen rücksichtlos behandelt werden.
Umso glücklicher macht es mich zu wissen, wie viele Menschen es gibt, die hart dafür arbeiten, dass es den Tieren besser geht. Die sich Tag und Nacht kümmern und ihr Bestes geben, die andere Menschen aufklären und für eine bessere Welt arbeiten.
Aus genau diesem Grund bin ich so dankbar, Teil davon sein zu können. Wir sind ein großes, internationales Team, das sich die harte Arbeit teilt. Jeder muss jede Aufgabe mal machen, sodass auch jeder mal das Babyfaultier und die Babyaffen betreuen oder die Vögel und Faultiere füttern darf. Das sind Momente, in denen sich die Arbeit auszahlt und ich die vielen anderen Stunden vergessen kann.
In dieser Woche habe ich eindeutig gelernt, wie schützenswert dieser Planet und die Natur sind. Es ist harte Arbeit, die nicht immer Spaß macht, aber es lohnt sich.
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