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Was tun nach dem Abi?: Nebenjobs

Ein Porträt-Foto von Tobias

Autor:
Tobias

Rubrik:
orientieren

27.02.2019

Nach der Arbeit ist vor der Arbeit – zumindest an drei Tagen pro Woche. Da ich für mein Praktikum lediglich das Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel bezahlt bekomme, bin ich größtenteils auf die Unterstützung meiner Eltern angewiesen. Da sie aber nicht die kompletten Kosten für Miete und Verpflegung übernehmen können, habe ich mich schon in Deutschland nach Möglichkeiten umgeschaut, um selbst etwas Geld dazu zu verdienen. Auf einer Online-Plattform veröffentlichte ich mehrere Anzeigen als Nachhilfelehrer für Deutsch aber auch für Französisch und Englisch. Nach kurzer Zeit erreichten mich die ersten Nachrichten. Deutsch-Nachhilfe war besonders nachgefragt. Schon in der zweiten Woche half ich einem 40-jährigen Mann, der schon sehr gut Deutsch konnte. Ich musste lediglich Kleinigkeiten wie die Kommaregeln oder die Groß-und Kleinschreibung mit ihm besprechen. Allerdings brauche ich für die Hin- und Rückfahrt zu diesem eineinhalbstündigen Unterricht insgesamt drei Stunden, weshalb wir uns darauf einigten, dass er mir ein bisschen mehr bezahlt. Daneben habe ich einen Job in einer Sprachschule für einen Abend in der Woche bekommen. Dort gebe ich zwei Schülern im Alter von 13 Jahren Deutschunterricht. Da die beiden noch ganz am Anfang stehen, ist dieser Unterricht viel schwieriger für mich. Das Buch, das wir benutzen, ist eigentlich für Erwachsene gedacht. Deshalb lernen wir in der zweiten Lektion zum Beispiel die Wörter Spüle, Waschmaschine, Herd und ledig. Dabei bin ich mir unsicher, ob die Kinder dieses Vokabular so schnell brauchen werden. Trotzdem versuche ich, den Kindern Spaß am Deutschlernen zu vermitteln. Das Beste daran ist: Manchmal schaffe ich es, mit meinen Einnahmen sogar die komplette Miete zu bezahlen.