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Was tun nach dem Abi?: Wie eine große Familie

Ein Porträt-Foto von Tobias

Autor:
Tobias

Rubrik:
orientieren

17.04.2019

Bei meinem Praktikum in Benidorm langweilte ich mich abends öfters, da ich außer meinen Mitbewohnern und Kollegen keine Leute in meinem Alter kannte. Ich nahm an, dass das in Madrid auch so sein würde. Schließlich arbeite ich nur für eine Person und kann auf der Arbeit wenig Kontakte knüpfen. Als ich im Juli vergangenen Jahres durch Teile Spaniens reiste, nutzte ich Couchsurfing. Meine Gastgeber erzählten mir von den Meetings, die in jeder größeren Stadt von der Reiseplattform veranstaltet werden. Deshalb habe ich in Madrid nach Events geschaut und bin seitdem fast jede Woche auf ein großes Meeting gegangen, wo sich Reisende und Einwohner treffen. Zwar brauche ich über 70 Minuten von meiner Wohnung bis in die Innenstadt, aber es lohnt sich jedes Mal. Immer, wenn ich heimfahre, denke ich, dass es eine gute Entscheidung war, dorthin zu gehen. Auf den Meetings wird meistens Englisch gesprochen, so kann ich gleich noch mein Englisch verbessern. Am Anfang dachte ich, dass die Gespräche auf diesen Veranstaltungen immer sehr oberflächlich ablaufen. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Es ist klar, dass man meistens mit einem typischen Smalltalk beginnt. Nach ein paar Events, zu denen meistens über 50 Personen kommen, kannte ich aber schon ein paar Gesichter. Und mit der Zeit entstand daraus eine Gruppe von Leuten, mit der ich gelegentlich etwas unternehmen konnte. Zum Beispiel trafen wir uns im Park und picknickten zusammen. Das war ganz schön, weil ich mich in den ersten Wochen in Madrid an den Wochenenden sehr gelangweilt habe. Mittlerweile kann ich sagen, dass sich die Couchsurfing-Community für mich fast schon wie eine Familie anfühlt.