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Zwischen Bachelor und Master: Back to school ...

Foto von abi>> Blogger Ferdinand

Autor:
Ferdinand

Rubrik:
orientieren

19.02.2019

… heißt es für mich, wenn ich alle zwei Wochen Deutsch an einer Grundschule in einem Dorf in Südböhmen unterrichte. Eine überaus spannende Erfahrung!
Eine Freundin, die an eben dieser Schule Deutsch unterrichtet, war auf der Suche nach einem Muttersprachler, um ihren Schülern die deutsche Sprache noch näherzubringen. Und da stehe ich nun also und assistiere im Deutschunterricht.
Bereits nach zwei Einsätzen konnte ich feststellen: In tschechischen Schulen läuft so einiges anders als in deutschen. Da sind etwa die Klassenstufen: Die Grundschule geht bei unseren östlichen Nachbarn bis zur neunten Klasse, erst dann besucht man die Mittelschule oder das Gymnasium. Und auch sonst gibt es Unterschiede. Im Eingangsbereich der Schule werden in einer Art „Schleuse“. die Sachen abgelegt, die Straßenschuhe aus- und die Hausschuhe angezogen. Und das Schulgebäude scheint sich seit den 70er-Jahren kaum verändert zu haben. Dann sind da noch Details, die man wohl so in Deutschland nie finden würde: Zum Beispiel hängt in jedem Zimmer das Staatswappen der Tschechischen Republik eingerahmt an der Wand und im Rektorenzimmer sogar das Portrait des Präsidenten.
Der Unterricht ist jedoch sehr modern, zumindest hat meine Freundin einen fortschrittlichen Unterrichtsstil. Die Lehrbücher bleiben nicht selten geschlossen, stattdessen werden Methoden der Theaterpädagogik angewandt. Die Schüler haben so tatsächlich eine Menge Spaß beim Lernen. Und die Unterrichtenden auch!
Der Umgang mit den Schülern ist für mich eine tolle Erfahrung und bringt mich weiter – bisher hatte ich ja nur erwachsene Menschen unterrichtet. Dennoch ist es manchmal nicht ganz einfach: Pubertierende Jugendliche sind eben pubertierende Jugendliche. Ganz egal, ob in Tschechien oder in Deutschland.