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Zwischen Bachelor und Master: Drei Zimmer, Küche, Bad

Foto von abi>> Blogger Ferdinand

Autor:
Ferdinand

Rubrik:
orientieren

05.03.2019

Ein aktueller Zeitungsartikel, über den ich unlängst stolperte, offenbarte die traurige Wahrheit: Prager Wohnraum ist in Relation zum Einkommen einer der teuersten in Europa. Diese Erfahrung durfte ich nun wieder einmal selbst machen. Mit dem Ende meines Parlamentspraktikums galt es auch, die Dienstwohnung auf der Prager Kleinseite zu räumen und mich nach etwas Neuem umzusehen. Ich entschied mich, mit zwei Freunden eine eigene WG aufzumachen. Doch die eigentliche Herausforderung hatte damit gerade erst begonnen: Das Finden einer geeigneten Wohnung.
Also begann die Suche in den einschlägigen Facebook-Gruppen und auf den Inserats-Webseiten. Das Problem: In Prag läuft derzeit fast alles nur noch über Makler. Neben einer Kaution fällt so beim Einzug in der Regel auch noch eine komplette Monatsmiete für das Immobilienbüro an. Der erste Kontakt zu den Immobilienbüros gestaltete sich schwierig. Offenbar scheint der Andrang auf Wohnraum so groß zu sein, dass man es nicht als notwendig erachtet, auf Anfragen von potentiellen Mietern einzugehen. Irgendwann griff ich schließlich nur noch zum Telefon, um die Makler direkt zu erreichen.
Damit hatte ich dann auch mehr Erfolg. Schließlich konnten wir uns sechs Wohnungen anschauen. Wir hatten Glück: Nun wohnen wir drei in einer netten Wohnung im Prager Szeneviertel Zizkov. Dass ich hier einmal landen würde, damit hatte ich nun wahrlich nicht gerechnet. Wie in Tschechien üblich war die Wohnung bereits komplett ausgestattet – nicht nur mit Möbeln, sondern auch mit Geschirr, Staubsauger und Co. Zwar wohne ich nun im kleinsten und teuersten Zimmer meines Lebens – dafür aber in einer großartigen Lage und mit lieben Menschen. Und in wenigen Monaten heißt es ja auch schon wieder: Kisten packen, Zelte abbrechen, weiterziehen.