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Als Touristin in Oxford

Ein Porträt-Foto von Emma

Autor:
Emma

Rubrik:
studium

13.11.2023

Eigentlich sind die Zeiten, in denen ich mit meiner Familie regelmäßig in den Urlaub gefahren bin, mittlerweile vorbei. Ich bin froh, bei der Wahl der Urlaubsziele nicht mehr auf meine Eltern angewiesen zu sein und stattdessen hinzufahren, wohin ich möchte. Als jedoch der Plan im Raum stand, dieses Jahr nach England bzw. London zu fahren, habe ich mich gerne angeschlossen. Es ist nicht nur das erste Mal, dass ich in England bin, sondern sogar das erste Mal überhaupt, dass ich das europäische Festland verlasse. Ich will meine Eindrücke aus dem Königreich hier gar nicht im Detail beschreiben, vielleicht ist dafür noch mal Platz in einem anderen Blog, sondern von meinem Besuch in Oxford berichten. Als Studentin interessiert es einen natürlich besonders, in die Stadt zu fahren, in der eine der besten Universitäten der Welt beheimatet ist.

Was in Oxford sofort auffällt, ist die wunderschöne, uralte Architektur. Eine Ecke ist schöner als die andere und die Gebäude stehen dort teilweise schon seit dem 11. Jahrhundert, sind also fast tausend Jahre alt. In so einer altehrwürdigen Atmosphäre zu studieren, stelle ich mir sehr besonders vor, einmal ganz davon abgesehen, dass es schon etwas sehr Besonderes ist, überhaupt in Oxford studieren zu dürfen. Dass es sich um eine Universitätsstadt handelt, merkt man auch sofort an jeder Ecke. Es ist fast wie in Büchern und Filmen: Überall laufen Studierende mit dicken Büchern unter den Armen herum, sitzen im Park zusammen oder diskutieren in kleinen Cafés über Politik, ihr Studienfach oder was ihnen sonst auf der Seele brennt. Natürlich ist es leicht, als Außenstehende dieses Bild der Oxfordstudenten zu romantisieren, aber es macht auch unglaublich Spaß, sich all das anzuschauen und sich vielleicht auch einen Moment vorzustellen, selbst hier zu studieren.

Als besonders auffällig empfand ich aber die vielen Wachleute an den Eingängen der Colleges oder auch der Studierendenwohnheime. In viele kam man überhaupt nur herein, wenn man sich als Oxfordstudent*in ausweisen konnte. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind anscheinend notwendig, um zu verhindern, dass überall die Touristen hineinlaufen und entweder die Student*innen in den Vorlesungen oder in ihren Wohnbereichen stören. Ich glaube, das ist auch etwas, an das man sich als Student*in erst gewöhnen muss. Trotz der schönen Kulisse und den Sicherheitsvorkehrungen sind aber die Unterschiede zu den „Durchschnittsunis“ beispielsweise in Deutschland gar nicht so gravierend. Wer hier einen Studienplatz bekommt, verfügt meist über gute Kontakte oder kann entsprechende Leistungen vorweisen, die ihn von den anderen abgrenzen, so viel steht fest. Aber dennoch ist es nicht so, dass nur die Besten der Besten hier studieren können. Vielmehr ist es wohl so, dass sie hier zu den Besten gemacht werden. Eine Ausbildung in Oxford hat natürlich einen gewissen Ruf, und wer hier sein Studium beendet hat, der hat eine gute Ausbildung und einen entsprechenden Namen. Doch trotz einiger Unterschiede zu beispielsweise der Universität Bielefeld, wo ich eingeschrieben bin, scheinen der Alltag der Studierenden und die Lerninhalte, sich weniger von anderen Unis zu unterscheiden, als ich bisher gedacht habe.