Rubrik:
studium
13.04.2024
Auf Hiiumaa und Saaremaa
Zwischen der Abgabe meiner Bachelorarbeit, dem Wegzug aus Konstanz, dem Umzug nach Augsburg und dem sonstigen alltäglichen Wahnsinn musste auch noch kurz Zeit zum Durchatmen sein – und das kann ich am allerbesten auf Hiiumaa und Saaremaa.
Nein, das sind beides keine Szenendrogen, sondern die beiden größten estnischen Inseln. Wer mich kennt, weiß über meine Begeisterung für dieses Land Bescheid, und wer mehr darüber erfahren möchte, kann in der Historie meiner Blogs nach den passenden Texten suchen. Aber zurück zu Hiiumaa und Saaremaa: Diese Inseln werden nie das Touristenziel Nummer eins werden, aber sie werden immer einen Platz in meinem Herzen haben. Beide sind unfassbar grün und von nahezu endlosen Wäldern überzogen, die nur gelegentlich von kleinen Ortschaften unterbrochen werden. In diesen Wäldern haben die Esten die Angewohnheit, kleine, aber voll ausgestattete Häuser zu bauen. Diese verfügen über Strom, fließendes Wasser und meistens sogar über eine Sauna – ich hatte das Glück, zwei dieser Häuser für ein paar Tage mieten zu können.
Das erste Haus lag mitten im Wald, knapp eine halbe Stunde von der nächsten Zivilisation entfernt – was sich anhört wie der Plot eines Axtmörder-Krimis, war für mich ein absolutes Paradies der Ruhe. Dort konnte ich nach dem Saunagang im Regen zu alten Kylie-Minogue-Songs tanzen, ohne dabei beobachtet zu werden. Das zweite Haus lag versteckt, dafür aber direkt an der Ostsee mit eigenem Steg und neben einem kleinen, sehr süßen Hafen. Natürlich hatten die Esten auch hier die großartige Idee, eine Sauna einzubauen, und ich verbrachte viel Zeit schwitzend, mit anschließender Abkühlung in der Ostsee. Auch wenn ein Trip zum Supermarkt direkt eine Stunde benötigt – alleine die Fahrten über einsame Landstraßen dahin, ist es wert.
Insgesamt war ich zehn Tage in Estland, habe davon nur vier Tage auf den Inseln verbracht, kam aber so entspannt zurück, als wäre ich bei einem wochenlangen Spa-Aufenthalt gewesen.