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Berlin für ein Wochenende

Ein Porträt-Foto von Emma

Autor:
Emma

Rubrik:
studium

15.06.2024

Vor Kurzem war ich gemeinsam mit meinem Freund für einige Tage in Berlin. Da ich noch nie dort gewesen bin (außer anderthalb Stunden, weil wir auf unseren Anschlusszug warten mussten), er sich dort aber recht gut auskennt, hat sich das natürlich angeboten. Besonders viel Großstadterfahrung habe ich bisher noch nicht sammeln können. Bielefeld, die Stadt in der ich studiere, ist jetzt nicht unbedingt als große Metropole bekannt, und außer ein Urlaub in Wien und ein Tag in London, kann ich mich nicht erinnern, viel aus dem „Landleben“ herausgekommen zu sein. Vielleicht war das auch der Grund, warum ich mich in unserer Hauptstadt regelmäßig daran erinnern musste, dass ich nicht etwa im Ausland bin, sondern immer noch in Deutschland. Es kam mir tatsächlich ein bisschen vor wie eine andere Welt. Allein schon, wenn man bedenkt, wie viele Menschen pro Sekunde man dort sehen kann.

An jeder Ecke prasseln tausend Eindrücke gleichzeitig auf einen ein, in der Bahn sprechen alle unterschiedliche Sprachen und man bekommt eine Idee davon, wie wunderbar unterschiedlich Menschen tatsächlich sein können. Allerdings muss ich dazu sagen, dass mich all das auch ziemlich überfordert hat. So viele Menschen, Geräusche und Gerüche habe ich selten auf einmal erlebt und wenn man das nicht gewohnt ist, ist das ziemlich anstrengend. Ich frage mich, ob das wohl mit der Zeit, wenn man länger in diesen Städten lebt, besser wird und einen nicht mehr so schnell ermüden lässt. Ich jedenfalls war am Ende eines jeden Tages völlig erschöpft und war froh um halb zehn (kein Scherz!) schlafen zu gehen.

Was ich an Berlin schon in den wenigen Tagen am meisten zu schätzen gelernt habe, ist das riesige Angebot an Museen, Ausstellungen und dergleichen. Vor allem in Bezug auf historische Ereignisse und Erfahrungen, ich denke dabei vor allem an die Nazizeit und die Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands, gibt es unglaublich viel zu entdecken. Viele Dinge, die in meiner Schulzeit im Geschichtsunterricht durchgenommen worden sind, konnte ich dort wiederfinden. Seien es die Pläne von Albert Sperr zur „Germania“, Checkpoint Charlie oder die Straßen, auf denen die Kämpfe der Märzrevolution ausgetragen wurden.

Das Schönste an Berlin war allerdings der Tagesausflug nach Potsdam. Aus architektonischer Sicht ist Berlin nicht unbedingt ein Hingucker und vieles, was einst schön gewesen ist, wurde im Krieg zerstört. In Potsdam allerdings stehen noch viele der alten, schönen Gebäude aus dem Barock. Wir haben einen ganzen Sonntag damit verbracht, durch die Straßen zu schlendern und uns Häuserfassaden und alte Schlösser anzusehen.

Das war bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich in Berlin gewesen bin, denn es gibt bestimmt noch einiges mehr, was man sich dort ansehen kann. Auch wenn ich mir nach wie vor nicht vorstellen könnte, in so eine Stadt zu ziehen (wie gesagt, es war unglaublich anstrengend), finde ich es spannend und unglaublich abwechslungsreich, vor allem natürlich im Kontrast zu meinem Heimatort im tiefsten Sauerland.