Rubrik:
studium
23.03.2022
Autor:
Anna
Rubrik:
studium
23.03.2022
Irgendwie paradox: Während sich quasi vor unserer Tür ein Krieg abspielt, bin ich vor zwei Wochen in den Urlaub nach Spanien geflogen.
Diese Reise war lange geplant, denn meine ehemalige Mitbewohnerin aus dem Freiwilligendienst kommt aus Spanien und ich hatte sie zweieinhalb Jahre nicht gesehen. Als sie mich vom Bahnhof in ihrer Kleinstadt nahe Madrid abholte, war das also ein echtes Erlebnis und ein langersehntes Wiedersehen! Unser spezieller Mix aus Französisch und Spanisch mit einer Prise Englisch brachte uns zwar gleich einige schräge Blicke ein, aber die Verständigung klappte auf Anhieb wieder perfekt.
An meinem ersten richtigen Tag besichtigten wird die wunderschöne Stadt Toledo südlich von Madrid. Mein Highlight war ein Aussichtspunkt mit Blick auf einen Fluss, die Hügel in der Umgebung und die mittelalterlichen Bauten der Stadt.
Ich war seit Beginn der Pandemie nicht mehr im Ausland und mir wurde bewusst, wie sehr ich die neuen Eindrücke auf Reisen genieße: Ob das nun die ungewohnte Sprache ist, die späten Essenszeiten, echte Tortilla, traditionelles Nougat oder selbst Kleinigkeiten, wie die für mich befremdlichen Gepäckscanner in Museen. Auch die für Madrid „eisigen“ Temperaturen von 11°C waren ein lustiges Gesprächsthema. Kurzum: Ich freute mich, nach der langen Zeit Zuhause etwas völlig Neues zu sehen.
Leider holte uns die Pandemie dann doch schnell ein, denn an meinem dritten Tag in Spanien hatte Beatriz‘ Freund plötzlich einen positiven Coronatest. Zum Glück blieb ich selbst verschont. Aber der Gedanke, ich könnte mich bei ihm angesteckt haben und während der Reise Corona bekommen, hat mir trotzdem großes Kopfzerbrechen bereitet. Als ich dann selbst noch krank wurde, lag das jedoch nur an den Massen frittierter Kartoffeln und Meeresfrüchte, gegen die mein Magen protestierte.
Zum Abschluss meines Aufenthalts konnte ich die Stadt Segovia inklusive römischem Aquädukt besichtigen - und dann wie geplant drei Tage in Barcelona verbringen. Dort fand ich es sehr spannend, die regionale katalanische Sprache einmal in echt zu hören. Ich genoss die Nähe zum Strand, die Architektur von Gaudí und einen malerischen Sonnenuntergang auf dem Hügel „Montjuic“ über dem Hafen.
Gleichzeitig wurde mir das Weltgeschehen wieder schmerzlich bewusst, denn ich teilte mir ein Airbnb mit einem Paar mit ukrainischen Wurzeln. Der Kontrast zwischen meiner touristischen Reise und der aktuellen Situation in Europa hätte wohl kaum größer sein können – dennoch hat es gutgetan, in Spanien unterwegs zu sein.
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