Rubrik:
studium
27.04.2020
Autor:
Anna
Rubrik:
studium
27.04.2020
Beim Gruppenvideoanruf kam einer Freundin kürzlich eine Idee: Weil wir einander aufgrund der Ausgangsbeschränkungen kaum mehr Neues zu berichten wussten, schlug sie vor, zusammen eine Geschichte zu schreiben. Eine Grundidee für die Handlung war bereits vor zwei Jahren bei einem gemeinsamen Urlaub entstanden: Dabei geht es hauptsächlich um eine genetisch veränderte junge Frau, deren Leben – und einen ehrgeizigen Forscher.
So fing eben jene Freundin noch am selben Abend an, sich den Prolog auszudenken. Dann sendete sie das Worddokument an uns andere drei Teilnehmer des Videotelefonats. Seitdem schreiben wir reihum immer eine oder zwei A4 Seiten, bevor wir die stetig wachsende Erzählung an die nächste Person weiterleiten.
Das heißt, dass ich nun alle paar Tage eine E-Mail mit den neusten Abenteuern der beiden Hauptpersonen in meinem Postfach vorfinde. Dann bin ich immer besonders gespannt, wie es nach dem letzten von mir geschriebenen Kapitel weitergeht – meist nimmt die Geschichte bei vier verschiedenen Autoren nämlich jede Menge unerwarteter Wendungen, die beim Weiterlesen für Überraschungen sorgen.
Und irgendwann kommt der spannende Moment, an dem ich unbedingt wissen möchte, was als nächstes passiert – und doch nicht mehr weiterlesen kann, weil mich nur noch eine leere Seite erwartet und ich mir den Fortgang der Erzählung selbst ausdenken muss.
Es ist eine sehr interessante Erfahrung, auf diese Weise eine Geschichte zu schreiben. Lustig ist zum Beispiel, dass wir nie festgelegt haben, zu welchem Genre die Story eigentlich zählt. Inhaltlich geht es ja unter anderem um Gentechnik, also vielleicht Science Fiction? Andererseits könnte es aber auch noch ein Thriller werden. Oder entwickelt sich die Handlung doch eher zur Liebesgeschichte?
Darin sind wir uns selbst nicht ganz einig und natürlich führen unsere verschiedenen Vorstellungen immer wieder zu mehr oder weniger großen Logiklücken. Die ignorieren wir aber meist getrost, denn wir schreiben ja zum Spaß und ohne Rotstift. Einen positiven Effekt hat das Projekt auf jeden Fall: Bei unserer letzten Skype-Konferenz haben die neuesten Entwicklungen rund um die beiden Hauptpersonen für hitzige Diskussionen und großen Unterhaltungswert gesorgt!
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