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Bachelor live: Gute Gewohnheiten

Ein Porträt-Foto von Enne

Autor:
Enne

Rubrik:
studium

23.09.2021

Ich will meine Zeit nicht mehr auf sozialen Netzwerken verschwenden! Das ist einer meiner Vorsätze, den ich immer wieder breche. Ich bin keine, die selber viel postet oder online stellt. Ich folge auch nicht tausenden von Menschen. Trotzdem konsumiere ich Soziale Medien in manchen Lebenslagen besonders intensiv. Sie helfen mir zum Beispiel, mich in schwierigen Situationen abzulenken oder mich nach einer anstrengenden Aufgabe zu belohnen. Ich kann mich meist gut beherrschen und mache das Handy oft auch schnell wieder aus, aber trotzdem nervt mich dieser automatische Griff zum Telefon am Morgen, da ich meine Zeit besser nutzen könnte! Ich könnte zum Beispiel Sport machen oder ein Buch lesen. Ich könnte mich mit anderen Sachen ablenken oder belohnen. Oder mache ich mir da wieder zu viel Druck, weil ich denke, dass ich immer produktiv sein muss? Denn manchmal genieße ich es wirklich, mich von den Bildern und kurzen Videos einfach berieseln zu lassen. Erst letztens war ich total erstaunt, dass es wissenschaftlich bewiesen ist, dass der Konsum von sozialen Netzwerken das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert. Genauso wie Schokolade habe ich einen kurzen Glücksmoment, der aber schnell wieder vergeht. Und im Nachhinein fühle ich mich schlecht oder mache mir Vorwürfe. Gute, neue Gewohnheiten etablieren sich ja oft erst nach einer längeren Zeit. Meist gebe ich wahrscheinlich viel zu früh auf oder habe einen schwachen Moment, in dem ich wieder zurückfalle in alte Verhaltensmuster. Aber ich denke, das gehört einfach dazu. Es ist ständig ein kleiner Kampf, den inneren Schweinehund zu überwinden. Es wird Lebensphasen geben, in denen soziale Netzwerke die perfekte und einfachste Ablenkung sind. Und ich denke, das ist ok. Wahrscheinlich ist diese Verhaltensweise sogar nicht das Schlimmste daran, sondern die Art, mit der ich es mir im Nachhinein vorhalte. Ich denke der erste Schritt, schlechte Gewohnheiten abzulegen, ist den Hang zu schlechten Gewohnheiten zu akzeptieren und sich dafür nicht immer in die Mangel zu nehmen. Solange es sich mit meinem Medienkonsum also in keine extreme Richtung entwickelt, versuche ich mir einige Minuten Social Media und ein paar Stück Schokolade am Tag zu erlauben – einfach, weil das alles in Maßen ok ist. Und dann versuche ich das mit dem Sport auch mal wieder!