Rubrik:
studium
27.12.2021
Autor:
Noah
Rubrik:
studium
27.12.2021
Man sagt immer, aller Anfang ist schwer. Das stimmt auch, aber, wenn man das Gröbste überstanden hat, dann geht es eigentlich fast nur bergauf. So ging es mir zumindest in den ersten Tagen meines Auslandssemesters in Tallinn. Gerade am Anfang habe ich noch viel geweint, weil ich solche starken Gefühle des Heimwehs hatte.
Heimweh ist ein komisches Gefühl, es kann einem plötzlich und überall einnehmen- Und dann kommen dazu oft noch Schuldgefühle hoch, dass man sich so fühlt, schließlich hat man selbst ausgesucht, hier zu sein und sollte doch die glücklichste und dabei dankbarste Person auf der gesamten Welt sein. Aber dabei darf man nie vergessen, dass man den Ort, an man lebt, absolut lieben und dennoch Aspekte von zu Hause vermissen kann. Das ist normal, das ist menschlich und so zu fühlen ist vollkommen okay.
Nachdem mir das bewusstgeworden ist, fiel es mir leichter rauszugehen und Dinge zu unternehmen, mich zum Beispiel mit dem gesamten Wohnheim kollektiv ummelden zu gehen. Im Gegensatz zum digitalen Image von Estland mussten wir das noch ganz oldschool vor Ort machen mit Stift und Papier. Das Ummelden lohnt sich, denn man bekommt einen schicken Ausweis und darf als Bürger der Stadt Tallinn kostenlos den öffentlichen Nahverkehr nutzen.
Gerade am Anfang sollte aber neben dem Organisatorischen auch der Aspekt des Kennenlernens und des Feierns nicht zu kurz kommen. Die lokale Erasmus-Organisation hat viel aufgefahren, damit wir uns untereinander kennenlernen konnten. Egal ob Kneipentouren, Kennenlernpartys oder Stadtspiele – es gab viele Möglichkeiten, um sich mit Menschen zu treffen und dabei die ersten Freundschaften zu schließen. Durch diese Events mit den zahlreichen anderen Studenten, die aus allen Ländern dieses Kontinentes kommen, lies das Heimweh immer mehr nach. Auch wenn mein Herz bis jetzt immer noch ein bisschen blutet, wenn ich an zu Hause und meine Freunde dort denke. Doch das ist okay.
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