Rubrik:
studium
16.02.2024
Autor:
Noah
Rubrik:
studium
16.02.2024
Wenn man wie ich als Werkstudent in einer Personalabteilung arbeitet, kommt man wahrscheinlich irgendwann an den Punkt, an dem gefragt wird, ob man nicht Lust hätte, das Unternehmen auf einer Jobmesse zu repräsentieren. Und ich, in der extrovertierten Laune, in der ich meistens bin, schreie dann eigentlich immer Ja.
Doch dieses Mal war es eine außergewöhnliche Jobmesse, nicht ihrer Natur nach, sondern wegen ihrer Lage, nämlich in Berlin. Als Konstanzer Unternehmen auf einer Berliner Jobmesse zu sein, scheint erst einmal wenig sinnvoll, doch da wir viele Jobs auch remote anbieten und gerade ein Büro in Berlin eröffnet haben, wollten wir uns auf die Messe der Technischen Universität stürzen. Also ging es für mich, zusammen mit meiner Recruitingkollegin und einem Programmierer, auf den langen Weg nach Berlin.
Da wir einiges für unseren Stand benötigten, konnten wir nicht, wie von mir bevorzugt, den Zug nehmen, sondern mussten es uns in einem Transporter mit genau drei Sitzplätzen bequem machen. Meine größte Angst auf diesem beruflichen Trip waren nicht gemeine Jugendliche, die sich über mich und unseren Stand lustig machen würden, sondern die sechs Stunden, in denen ich das Auto fahren musste. Ich halte mich selbst nicht für den schlechtesten Autofahrer, aber ich schlage mich trotzdem nicht unbedingt darum, das Steuer zu übernehmen. Doch zu meiner Überraschung verliefen sowohl Hin- als auch Rückfahrt problemlos und ich verursachte weder einen Unfall noch einen Lackschaden.
Die eigentliche Aufgabe, das Unternehmen zu repräsentieren, war im Gegensatz zur Autofahrt dann nur noch Formsache – mit vielen Worten und Fragen erzählte ich den Studierenden, warum sie gerade bei uns arbeiten sollten und was uns als mittelständisches Unternehmen so einzigartig macht. Zwar hatten manche der Interessierten an unserem Stand nur Augen für die Frisbees, die wir als Werbegeschenk dabeihatten, aber es gab trotzdem viele, denen man das echte Interesse anmerken konnte.
Es macht zwar Spaß, aus dem Büro herauszukommen, jedoch sind die Messetage auch anstrengend. Man ist acht Stunden sehr kommunikativ, immer lächelnd und erzählt Dutzenden verschiedenen Menschen immer wieder das Gleiche: Hast du schon von uns gehört? Was ist dir wichtig bei einem Job? Ja, Homeoffice ist bei uns kein Problem. Manchmal konnte ich mir selbst nicht mehr zuhören – aber trotzdem ist es ein schöner Ausgleich. Als Lohn für unsere Arbeit bekamen wir noch in derselben Woche eine Bewerbung von jemandem, der uns am Stand kennengelernt hatte. Und auch in den darauffolgenden Wochen erhielten wir einige Bewerbungen von Personen, die uns durch die Jobmesse kennengelernt haben. Da haben wir wohl nicht nur mit den kostenlosen Frisbees überzeugen können.
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