Rubrik:
studium
09.11.2022
Autor:
Diana
Rubrik:
studium
09.11.2022
Zwölf Wochen habe ich bei der Stadtentwicklung in Dresden gearbeitet und somit zwölf Wochen in einer anderen Stadt gelebt. Rückblickend waren diese drei Monate eine unglaublich tolle und intensive Zeit. Ich hatte einen Tapetenwechsel, zudem die Chance Praxiserfahrung zu sammeln, im Studentenwohnheim das WG-Leben auszuprobieren und viel über mich selbst zu lernen.
Das Berufsleben ist ganz anders als das Studium. Wo wir uns als Studierende kreativ in unseren Projekten ausleben können, heißt es in der Realität „dafür ist kein Geld da“. Auch das ist von Büro zu Büro unterschiedlich. Aber Geldmangel und Bürokratie sind definitiv zwei große Hemmnisse in der Planung.
Ich musste während der drei Monate einiges neu dazulernen. Mir ist bewusst geworden, dass die Mehrheit der Aufgaben nicht mit dem Wissen aus dem Studium abgedeckt wird. Jedes Projekt ist anders und erfordert unterschiedliche Fähigkeiten. Wenn ich nicht weiterwusste, konnte ich jederzeit nachfragen. Das ist wichtig. Sonst verschwendet man nur Zeit und kommt nicht weiter.
Ich finde es fast verrückt, dass man eigentlich nur durch Praktika und eigenständiges Arbeiten die Fertigkeiten lernen kann, die später im Job gebraucht werden. Das Studium ist eine wichtige Grundlage, aber nicht die perfekte Vorbereitung auf das spätere Berufsleben. An dieser Stelle ist es beinahe ein Paradox, dass sich viele Büros junge Mitarbeiter*innen mit umfassender Berufserfahrung wünschen, denn die bekommt man erst durch das Arbeiten selbst. Mir wurde empfohlen, im Master als Werkstudent*in tätig zu sein, um Einblicke in die Praxis zu bekommen. Ich selbst arbeite bereits als studentische Assistentin in der Stadtforschung, aber mit einem Bachelorabschluss sind die Möglichkeiten sicher noch vielfältiger.
Ich bin sehr froh, dass unser Pflichtpraktikum drei Monate dauerte. Dadurch hatte ich die Chance, mich richtig einzuarbeiten. Ein Monat wäre definitiv zu kurz gewesen.
Bei meinen Kolleginnen und Kollegen liefen oft mehrere Projekte parallel. Phasenweise war mal mehr, mal weniger zu tun. Stand viel an, kam man leicht auf Überstunden, in der Urlaubszeit war es dagegen deutlich ruhiger. Sieben oder acht Stunden am Stück mit nur einer Mittagspause zu arbeiten, erfordert ein anderes Maß an Konzentration als im Studienalltag. Es bleibt deutlich weniger Freizeit übrig. Da ich trotzdem sehr viel unternommen und parallel meine Hausarbeit geschrieben habe, waren die drei Monate sowohl anstrengend als auch eine Zeit voller schöner Erinnerungen. Ich habe gelernt, dass man die Studienzeit schätzen muss, denn später wird man nicht mehr so spontan, frei und flexibel sein wie jetzt. Ich glaube, Praktika sind eine gute Möglichkeit, um sich selbst einen Überblick über die eigenen Zukunftsmöglichkeiten zu verschaffen und um seine eigenen Fähigkeiten zu erweitern und zu verbessern. Daher kann ich jedem ein längeres Praktikum – wenn möglich in einer anderen Stadt – nur empfehlen.
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