Rubrik:
studium
28.12.2023
Autor:
Noah
Rubrik:
studium
28.12.2023
Züge sind toll. Wer mich kennt, weiß, dass ich viel über Züge erzählen kann und dass ich gerne mit Zügen unterwegs bin. Es gab aber noch eine Sache im Bereich Züge, die ich bis jetzt noch nicht gemacht habe – über Nacht mit dem Zug fahren, und das wollte ich unbedingt ändern. Ich war mal wieder zu einem Konzert unterwegs und aufgrund eines Buchungsfehlers hatte ich meine Zugfahrt einen Tag zu früh gebucht. So stand ich vor der Wahl: Entweder ich rufe im Hotel an, um die Übernachtung um eine Nacht vorzulegen, oder ich storniere meinen normalen (langweiligen) Tageszug und nehme stattdessen den Nachtzug von Zürich aus. Ich entschied mich natürlich für den aufregenderen Weg und fuhr in einem Waggon der ungarischen Bahn von Zürich bis Wien.
Es gibt in einem Nachtzug drei Kategorien: den Sitzwagen, einen normalen Wagen mit normalen Sitzen, wie man sie aus dem Alltag kennt, einen Liegewagen, der pro Abteil entweder vier oder sechs Pritschen hat, in denen man zusammen mit anderen Reisenden schläft, und den König des Nachtzugs: das Schlafabteil. Ein Schlafabteil bietet den höchsten Komfort mit einem privaten Abteil, einem echten Bett und einem Waschbecken. Als „Material Girl“ ohne „Material Girl“-Gehalt entschied ich mich aufgrund des einmaligen Charakters trotzdem für den Schlafwagen und ich wurde nicht enttäuscht. In meinem Abteil, nur für mich alleine, warteten ein Sekt, ein bequemes Bett und das Beste: ein riesiges Fenster, an dem ich die halbe Nacht die Landschaft an mir vorbeiziehen sah.
Es mag jetzt sehr nerdig klingen, aber das war wirklich ein großes Highlight dieser Reise. Die Strecke verlief entlang des Zürichsees mit seinen Villen und den österreichischen Alpen mit den kleinen Berghütten – das war wirklich schön. Aber irgendwann ist auch Schlafenszeit, schließlich stand ein langer Tag mit einem Konzert in Wien an, und so schlief ich kurz nach der Schweizer Grenze ein und erwachte zum Morgengrauen kurz vor Wien. In den meisten Nachtzügen ist ein Frühstück inkludiert, welches einem direkt im Abteil serviert wird – so ging ich mit Croissant und Kaffee gestärkt am Wiener Hauptbahnhof aus dem Zug und war um eine wunderbare Erfahrung reicher – ein Nachtzug ist wirklich etwas ganz Besonderes.
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