Rubrik:
studium
27.04.2024
Autor:
Noah
Rubrik:
studium
27.04.2024
Unverhofft kommt oft – ein Spruch, den man oft von seinen Eltern in den unpassendsten Situationen hört oder der Titel einer zweitklassigen deutschen Romcom sein könnte. Für mich jedoch, in meiner letzten Woche in Konstanz, war dieser Spruch weniger mit der Liebe, sondern mehr mit kleinen Pusteln verbunden. Genau dann, in dieser Stadt, die bis dahin mehr als nur ein Zuhause war, entschied das Schicksal, mir ein ganz besonderes Abschiedsgeschenk zu überreichen.
Zwischen Kisten und Erinnerungen tanzend, auf der Suche nach einem neuen Zuhause in Augsburg – einer Stadt, die mich sowohl mit offenen Armen als auch mit verschlossenen Wohnungstüren empfing –, bekam ich die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, eine Krankheit, die vor allem bei Kindern beliebt ist. Ja, richtig gehört. Inmitten des Chaos, der Abschiedstränen und der Vorfreude, in dieser bittersüßen Symphonie des Umbruchs, fand ein Virus seinen Weg zu mir. Hand-Fuß-Mund, bekannt aus Kinderkrippen oder den bunten Seiten eines Medizinbuches, aber sicher nicht als ungeladener Gast auf der Abschiedsparty eines Erwachsenen. Während ich also versuchte, meinen Platz in der Welt zwischen Kartons und Koffern zu finden, kämpfte ich gleichzeitig mit einem unsichtbaren Feind, der sich in Form von lästigen Bläschen und einem Juckreiz manifestierte, der selbst die stoischsten Mönche zur Verzweiflung bringen könnte. Nach zwei Tagen Bettruhe, während ich von meinem Werkstudentenjob, der Wohnungssuche und dem Packen der Umzugskartons eine kurze Auszeit nahm, und der Arzt mir bestätigte, dass alles sehr nervig, aber nicht mehr ansteckend sei, ging es weiter.
Mit abklingenden Pusteln besichtigte ich drei Wohnungen, strich mein Zimmer noch einmal weiß und versuchte einfach, nicht auszurasten. Die Pusteln verschwanden nach und nach, und so verließ ich Konstanz, nicht nur mit Kisten voller Habseligkeiten, sondern auch mit einer Geschichte, die so absurd ist, dass nur das Leben selbst sie hätte schreiben können. Es ist schön, eine Verbindung zu seiner Vergangenheit zu haben, aber Kinderkrankheiten können ruhig dort bleiben, wo sie hingehören – in der Erinnerung, zurück in einer Zeit, als man noch so viel Eis essen durfte, wie man wollte, wenn man krank war. Okay, nichts hält mich davon ab, das heute auch zu tun, außer vielleicht mein einiger Geldbeutel.
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