Rubrik:
studium
12.10.2023
Autor:
Noah
Rubrik:
studium
12.10.2023
In meiner quantitativen Bachelorarbeit spielte neben der klassischen Literaturrecherche vor allem die Datenerhebung eine zentrale Rolle. Aber wie kommt man überhaupt an Daten oder was bedeutet eigentlich der Begriff "quantitativ"? Um quantitative Forschung zu erklären, ist es am hilfreichsten, sie dem qualitativen Forschungsansatz gegenüberzustellen.
Quantitative Forschung fokussiert sich auf die Sammlung und Analyse von numerischen Daten, die messbar sind, und ermöglicht statistische Analysen. Qualitative Forschung hingegen befasst sich mit nicht-numerischen Daten wie Texten, Interviews oder Beobachtungen, um mein Thema, die Auswirkungen des Home-Offices auf die emotionale Erschöpfung der Mitarbeitenden, ist ein klassisches quantitatives Thema. Für die Analyse benötigt man einen Datensatz, in dem Menschen ihr Arbeitslevel im Home-Office und parallel dazu ihr Level an emotionaler Erschöpfung angeben. Mit viel Glück und einem passenden Thema kann man auf bereits vorhandene, öffentlich zugängliche Datensätze zurückgreifen. Wenn die Forschung jedoch spezifischer wird und unbekanntere Variablen ins Spiel kommen, ist das Erstellen eines eigenen Fragebogens unumgänglich. Dabei greift man oft auf bewährte und validierte Fragebögen zurück, die die zu messenden Konstrukte zuverlässig erfassen.
Die nächste Herausforderung ist die Distribution des Fragebogens. Auch hier gibt es zwei Möglichkeiten, entweder man schickt seinen Fragenbogen an Familien, Freund:innen und alle, die nicht schnell genug weglaufen können, oder man bezahlt Menschen dafür, die Fragen in dem Fragenbogen zu beantworten. Beide Herangehensweisen haben ihre Vor- und Nachteile. Mein Professor präferierte jedoch die Bezahlung der Teilnehmer, da hier eine Mindestanzahl an Antworten garantiert ist. Es gibt spezialisierte Plattformen mit einer großen Datenbank potenzieller Teilnehmer:innen. Ich investierte rund 100 Euro in eine professionelle Stichprobe. Glücklicherweise erstattete der Fachbereich mir einen Großteil der Kosten. Das war ein kleiner Trost, denn ich fand die Qualität der Daten nicht besonders überzeugend und leider überhaupt nicht den Kosten entsprechend.
Diese Herausforderung der Datenerhebung, kombiniert mit der Erstellung des Fragebogens, dem Hochladen auf die Plattform und der vorherigen Literaturrecherche, war jedoch nichts im Vergleich zur bevorstehenden statistischen Auswertung. Aber ich greife vor – bevor ich wirklich mit den erhobenen Daten arbeiten konnte, standen noch einige Schritte an.
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