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Bachelor live: Reise zu sich selbst

Bloggerin Diana liegt auf der Mauer und liest

Autor:
Diana

Rubrik:
studium

23.08.2022

Wer bin ich? Wie will ich sein? Was möchte ich erreichen? Auf keine dieser Fragen könnte ich eine konkrete Antwort geben. Ich bin jetzt 20, seit mehr als zwei Jahren offiziell volljährig, im Besitz des Führerscheins und von zu Hause ausgezogen. Die Schulzeit kommt mir unglaublich weit weg vor. Sie ist ein Kapitel, das ich abgeschlossen habe, ein Stück Kindheit und Jugend, mein jüngeres anderes Ich. Die Studienzeit hat mich definitiv verändert. Ich bin unabhängiger geworden, selbstbewusster und offener. Ich habe neue Leute kennengelernt, mich in einer fremden Stadt eingelebt und begonnen, die Hürden des Alltags allein zu meistern. Plötzlich war ich selbst dafür verantwortlich, einkaufen zu gehen, meinen Tag zu strukturieren, mich um den Haushalt zu kümmern und zu entscheiden, was ich wann und wo essen möchte.

Meine neu gewonnene Freiheit habe ich sehr zu schätzen gelernt. Es gibt viele Tage, an denen bin ich unglaublich glücklich und so unfassbar dankbar, dass ich dieses Leben führen darf. Aber natürlich gibt es auch immer wieder Momente, in denen ich zweifle, traurig bin oder mich einsam fühle. Ich glaube, das ist ganz normal. Es ist menschlich und ein Teil des eigenen Entwicklungsprozesses. Egal wie sehr ich mich anstrenge, ich werde immer wieder Fehler machen, vielleicht von mir selbst enttäuscht sein oder enttäuscht werden. Doch ich weiß, dass ich auch viel richtig mache und dass ich verdammt noch mal stolz auf mich sein kann, auf alles, was ich bisher gemeistert habe.

Eines möchte ich nie vergessen: Das hier ist mein Leben und ich kann darüber entscheiden, wie ich es führen möchte. Manchmal verliert man ein Ziel aus den Augen und findet erst später dorthin zurück. Auch das ist okay.

Seit ich für mein Praktikum vorübergehend von Erfurt nach Dresden gezogen bin, habe ich sehr viel reflektiert und realisiert, dass mich die letzten Wochen verändert haben. Einige meiner Ansichten sind entspannter geworden, ich habe viel über mich gelernt, mich neue Dinge getraut, neue Vorlieben entdeckt und bin der Frage, wer ich bin und wie ich sein will, wieder ein Stück näher gerückt. Manchmal ist ein Ortswechsel genau das, was man braucht. Gerade würde ich von mir behaupten, dass ich sehr glücklich bin. Ich fühle mich in meinem Umfeld wohl und erlebe unglaublich viel. Das ist oft überwältigend, aber auch sehr inspirierend. Ich weiß, dass meine Reise weitergehen wird, dass ich neue Seiten an mir entdecken werde und dass manche Wege steiniger sind als andere. Aber ich weiß auch, dass ich mir selbst vertrauen kann. Dazu möchte ich euch ebenfalls ermutigen: Habt Vertrauen in euch selbst. Was immer ihr gerade als Ziel anstrebt – ihr schafft das schon. Und wenn ihr einmal nicht weiterwisst, dann gibt es bestimmt jemanden in eurem Leben, der euch zur Seite steht.