zum Inhalt

Studie zu Selbstmitgefühl

Anna

Autor:
Anna

Rubrik:
studium

25.06.2023

Kritisierst du dich schnell, wenn du eine schwere Zeit durchmachst? Oder versuchst du, dich selbst mitfühlend und fürsorglich zu behandeln, auch wenn gerade nichts zu laufen scheint?

Diese Fragen zielen auf das sogenannte „Selbstmitgefühl“ ab, ein Konzept der amerikanischen Psychologin Kristin Neff. Ziel des Selbstmitgefühls ist es, die eigenen Gefühle achtsam wahrzunehmen – und genauso freundlich und geduldig mit sich selbst zu sein, wie man auch einer engen Freundin oder einem engen Freund begegnen würde. Dazu gehört auch das Verständnis, dass alle Menschen Fehler machen und dass man mit negativen Erfahrungen nicht alleine ist. Vor gut einem Jahr hatte ich schon einmal ausführlicher über dieses Konzept berichtet.

Tja, mein Interesse an diesem Thema hat sich gehalten – und jetzt schreibe ich sogar meine Bachelorarbeit zu „Selbstmitgefühl im Arbeitskontext“. Konkret geht es zum einen darum, ob Selbstmitgefühl mit Arbeitsengagement, Arbeitszufriedenheit und Lebenszufriedenheit zusammenhängt – also ob Menschen, die ein höheres Selbstmitgefühl haben, auch engagierter und zufriedener bei der Arbeit sind und eine höhere allgemeine Lebenszufriedenheit haben.

Außerdem, und dazu gibt es bisher kaum Forschungsergebnisse, untersuche ich, ob das Selbstmitgefühl unter Arbeitskolleg:innen ähnlich ausgeprägt ist. Arbeiten Personen mit hohem Selbstmitgefühl zum Beispiel häufig mit Personen zusammen, die ebenfalls sehr selbstmitfühlend sind? Und: Schätzen Personen es so ein, dass sie und ihr Arbeitskollege oder ihre Arbeitskollegin eine ähnliche Ausprägung von Selbstmitgefühl haben? Zu guter Letzt sehe ich mir die sogenannte „Selbst-Fremd-Übereinstimmung“ an. Das bedeutet: Ich untersuche, ob eine Arbeitskollegin oder ein Arbeitskollege das Selbstmitgefühl einer Person genauso einschätzt wie sie selbst.

Wie die meisten Abschlussarbeiten in der Psychologie ist auch meine Arbeit empirisch, das heißt, ich formuliere nicht „nur“ theoretische Überlegungen und Hypothesen, sondern habe auch eine Studie dazu durchgeführt. Dazu musste ich aus verschiedenen wissenschaftlich getesteten Fragebogenskalen einen Onlinefragebogen erstellen, der von über 30 Zweierteams aus Arbeitskolleg:innen ausgefüllt wurde. Die Teilnehmenden habe ich in den letzten Wochen mit einiger Anstrengung unter meinen Mitstudierenden, über meinen Bekanntenkreis und deren Kontakte organisiert – an dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an alle, die mich hier unterstützt und bei der Befragung mitgemacht haben!

Jetzt geht es an die Auswertung meiner Daten. Ich bin selbst schon sehr gespannt auf die Studienergebnisse und halte euch hier gerne auf dem Laufenden.