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Studiengangswechsel

Ein Porträt-Foto von Emma

Autor:
Emma

Rubrik:
studium

12.03.2023

Ich wusste nie genau, was ich nach der Schule machen möchte, und hatte auch nie ein wirkliches Ziel, wohin mein Leben aus beruflicher Sicht einmal gehen sollte. Es gibt so viele Möglichkeiten – und ich hatte alle paar Wochen eine neue Idee, wie es nach der Schule weitergehen soll. Mal wollte ich Tiermedizin studieren, dann Chemie und Biologie, auch eine Ausbildung als Pferdewirtin konnte ich mir vorstellen. Relativ lange wollte ich Philosophie studieren und bin letztlich doch bei Jura gelandet.

Zum Sommersemester 2022 habe ich dieses Studium dann auch begonnen, dann aber schnell das Gefühl gehabt, dass es nicht das Richtige für mich ist. Ich will das Jurastudium gar nicht schlechtreden. Ich habe einfach für mich gemerkt, dass mich zwar die Herkunft von Recht und Gesetzen und auch die Frage, ob ein Gesetz oder Rechtssystem so überhaupt richtig und moralisch ist, interessiert, aber die Anwendung dessen in Prozessen und Gutachten nicht mein Fall ist. Da es im Jurastudium aber eben primär darum geht, habe ich beschlossen, meinen Studiengang noch einmal zu wechseln und etwas Neues auszuprobieren. Mich auf das Abenteuer Jura eingelassen zu haben, bereue ich nicht. Jura zu studieren war eine gute Erfahrung und ich habe auch etwas daraus mitnehmen können, aber es wird mich nicht mein Leben lang begleiten. Ich bin froh darüber, dass ich schon so früh entschieden habe, das Jurastudium nicht zu beenden. Denn ich kenne auch jemanden, der erst nach drei Jahren gemerkt hat, dass Jura das falsche Studium für ihn ist. Ich habe es schnell gemerkt und auf ein halbes Jahr früher oder später wird es am Ende nicht ankommen.

Mein neuer Studiengang wird Philosophie mit meinem Nebenfach sein. Die Antwort auf die Frage, warum ich Philosophie nicht von Anfang an studiert habe, ist leicht: Leider habe ich mich schnell von den kritischen Fragen anderer Leute, ob ich damit überhaupt später einen vernünftigen Beruf finden würde, verunsichern lassen. In den letzten Wochen hat sich aber etwas an meiner Einstellung getan und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich bei einer so wichtigen Frage wie der Studienwahl zuerst darauf schauen muss, ob ich mit der Entscheidung glücklich bin und das mache, was mir Freude bereitet. Aus der Schule, weiß ich, dass zumindest das Grundinteresse für Philosophie da ist und ich freue mich jetzt richtig darauf, mich intensiver mit all der Thematik zu beschäftigen – und vor allem auch mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die mein Interesse und meine Begeisterung für das Fach teilen.