Rubrik:
studium
13.07.2021
Autor:
Diana
Rubrik:
studium
13.07.2021
Ich werfe einen letzten Blick in den Spiegel, bevor ich mir meinen Turnbeutel über die Schulter hänge und zur Straßenbahn sprinte. Zum Glück komme ich gerade noch rechtzeitig und lasse mich erleichtert auf einen der Sitze fallen. Um 14:36 Uhr fährt unser Zug, also steige ich keine Viertelstunde später am Bahnhof aus und laufe im Eiltempo zum Gleis 10. Mir bleiben genau vier Minuten, aber das ist zu schaffen. Johanna wartet schon auf mich, allerdings scheint unsere Bahn doch woanders zu fahren. Also wieder die Treppe runter, kurzer Blick auf die digitale Anzeige und ab zu Gleis 8a. Der Zug steht Gott sei Dank noch da und diesmal ist es auch der richtige – also nichts wie rein! Mit dem Regio sind es von Erfurt nur 15 Minuten bis nach Weimar. Es ist Samstag und da sich unsere ursprünglich geplante Wanderung mit ein paar Leuten aus dem Studiengang verschoben hat, habe ich Johanna gefragt, ob sie spontan Lust hätte, mit mir nach Weimar zu fahren. Hat sie zum Glück und so schlendern wir nun wenig später vom Kulturbahnhof in Richtung Zentrum.
Vor einigen Wochen war ich schon einmal hier. Doch im Gegensatz zu jetzt, war da der Himmel grau, es war kalt und die Straßen coronabedingt fast ausgestorben. Heute scheint dagegen die Sonne, die Läden haben geöffnet und überall strömen uns Leute entgegen. Kurz fragen wir uns, ob irgendeine Veranstaltung stattfindet, aber das scheint nicht der Fall zu sein. Es ist ungewohnt, so viele Menschen zu sehen, aber gleichzeitig auch unbeschreiblich schön. Wir bummeln erst ein bisschen durch die Straßen, fotografieren Goethe und Schiller am Theaterplatz und setzen uns dann mit einem Eis in die Nähe des Goethebrunnens. Hinter uns ist eine Pergola, die den kleinen Platz einrahmt und für ein angenehmes Ambiente sorgt.
Weiter geht es zum modernen Teil der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek, denn dort wollte ich schon seit einiger Zeit mal wieder einen Blick hineinwerfen. Das Atrium direkt hinter dem Eingangsbereich wird von meterhohen Regalen eingerahmt, vor denen sogar Leitern stehen, um auch die obersten Buchreihen zu erreichen. Nachdem wir alles ausgiebig fotografiert haben, machen wir uns wieder auf den Weg und statten dem riesigen Park an der Ilm einen Besuch ab, bevor wir uns dazu entscheiden, die Unigebäude zu suchen. Nach einigen Umwegen werden wir tatsächlich fündig und stellen zufrieden fest, dass wir unseren FH-Campus in Erfurt viel schöner finden.
Mittlerweile ist es Abend geworden und so beschließen wir noch einmal zum Marktplatz zu laufen, an dem wir vorhin schon einmal vorbeigekommen sind. Dort hatten wir nämlich einen Lángos-Stand entdeckt, den wir unbedingt ausprobieren wollen. Zweimal Rahm und Käse, mehr braucht es nicht, um glücklich zu sein.
Danach machen wir uns langsam auf den Rückweg. Allerdings merken wir unterwegs, dass wir doch länger laufen als gedacht. Da der nächste Zug erst wieder in einer Stunde fährt, lasse ich mich von Johanna zu einem Sprint hinreißen – dem letzten an diesem Tag! Gemeinerweise geht die Straße auch noch bergauf und so kommen wir völlig außer Atem am Bahnhof an, nur um dann festzustellen, dass unser Zug doch zehn Minuten später fährt, als unser Handy angezeigt hat. Wir stöhnen beide auf, denn dafür hätten wir nicht rennen brauchen. Aber immerhin haben wir unseren Zug nicht verpasst und so fahren wir mit jeder Menge positiver Erinnerungen im Gepäck zurück nach Erfurt.
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