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Wie die Touristen morgens am Pool

Ein Porträt von Blogger Noah

Autor:
Noah

Rubrik:
studium

05.08.2023

Ich muss zugeben, ich bin manchmal recht langsam. Aber nicht immer – wenn ich Fahrrad fahre oder spazieren gehe, habe ich den Ruf, immer so schnell zu sein, als ob ich gerade gejagt werde. Auch mit meiner Bachelorarbeit wollte ich nicht zögern, zumindest nicht bei der Suche nach einem geeigneten Professor. Ich musste mich schon etwas früher entscheiden, in welche Richtung mein Studium gehen soll. Ich studiere Politik- und Verwaltungswissenschaften, und wenn es um Seminare, Vertiefungskurse und den Wahlpflichtbereich geht, sollte man weise wählen und schon einmal überlegen, in welche berufliche Richtung man gehen möchte.

Spätestens nach dem dritten Semester, in dem ich lernen musste, welche Art von Diamanten welche Formen von Bürgerkriegen eher auslösen, war klar: Ich wollte mich mehr auf die Managementforschung konzentrieren. Da wir jedoch einen deutlichen Überschuss an Professoren im Bereich Politikwissenschaft hatten, war ich ähnlich früh dran, wie deutsche Touristen bei den Liegen am Pool oder Ultrafans von K-POP-Bands an Konzerthallen, um mich für einen Betreuungsplatz am Lehrstuhl für Managementforschung an unserer Uni zu bewerben. Und dieses Denken, frei nach dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, hat sich ausgezahlt; ich hatte meinen Betreuungsplatz insgesamt ein Jahr vor der eigentlichen Abgabe. Jetzt fehlte nur noch ein Thema. Eine Professorin, die ich im Auslandssemester kennengelernt habe, hat mich zu meinem Thema inspiriert. Sie veröffentlichte eine Forschungsarbeit zum Thema Job crafting. Job crafting ist ein Konzept, bei dem Menschen ihre Jobs aktiv gestalten, indem sie ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten anpassen, um ihre individuellen Stärken und Interessen einzubringen. Dadurch können sie ihren Job erfüllender und motivierender gestalten, indem sie sich auf die Dinge konzentrieren, die ihnen Spaß machen und in denen sie gut sind.

Zusammen mit meinem Professor haben wir die Forschung weiter eingegrenzt; ich habe ein Thema gefunden, das sich gut mit quantitativen Forschungsmethoden bearbeiten ließ. Bevor jedoch auch nur ein Wort für diese Bachelorarbeit geschrieben wurde, musste ich mich erst einmal ausruhen; schließlich hatte ich ja ein ganzes Jahr Zeit – jedoch sind das als Prokrastinierer nicht unbedingt die besten Voraussetzungen ...