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Die Lehrer von morgen: Abschied

Porträt-Foto von Janna

Autor:
Janna

Rubrik:
studium

19.11.2021

Gestatten, Janna, frischgebackene Referendarin. Ich habe den Refplatz in Bonn bekommen und eine Ausbildungsschule, die nicht meine erste Wahl war (da ich auf weniger als eine gute halbe Stunde Fahrradweg dorthin gehofft hatte), aber auch nicht meine letzte (immerhin nicht so weit weg, dass ich ein Auto bräuchte) und bin nach den ersten Tagen dort sehr zufrieden mit dem netten Kollegium, meinen Seminarleiterinnen und meinen Mitrefis.

Ein bisschen wehmütig bin ich aber auch, weil es in den letzten Wochen so viele Abschiede vom Studium gab. Ich habe mein letztes Protokoll einer FSR-Sitzung geschrieben und nachgezählt, dass es 113 Sitzungen waren, die ich protokolliert habe – und für die Sammlung besonders außergewöhnlicher Protokolle eines in Reimform beigesteuert. Ich habe 18,75 Euro Restguthaben wiederbekommen, als ich meine Mensakarte zurückgegeben habe, und es ist merkwürdig, dass ich nach anderthalb Jahren coronabedingter Mensaabstinenz jetzt auch definitiv nicht wieder anfangen werde, mit meinen Freundinnen und Freunden dort in der Mittagspause beim Essen Doppelkopf zu spielen. Meinen Schlüssel für die Fachschaft hat jetzt die neue Öffentlichkeitsreferentin und es ist besonders traurig, ihn abzugeben, weil seit kurzem wieder mehr Präsenz an der Uni möglich ist und man tatsächlich zu mehreren im Fachschaftsbüro sitzen darf. Ein bisschen Präsenzuni konnte ich aber noch mitnehmen, als ich im September ein letztes Mal den Vorkurs tutoriert habe – mit zehn Leuten im großen Hörsaal der Mathematik, 3G-Bedingungen und weitgehend mit Maske, aber hey, Präsenz ist Präsenz. Ich habe sehr gerne studiert und diesen Abschnitt meines Lebens jetzt abzuschließen, ist schon schade, vor allem da Corona die letzten Semester meines Studiums nicht ganz so schön gestaltet hat.

Dazu kommen natürlich auch die ganzen Dinge, mit denen ich mich im Erwachsenenleben herumschlagen darf: Krankenversicherung, Haftpflichversicherung und Steuererklärung, dass ich plötzlich für Bus und Bahn Geld bezahlen muss und generell überall den vollen Eintrittspreis zahle.

An dieser Stelle heißt es für mich auch, Abschied zu nehmen vom abi>> Blog. Mehr als neun Jahre lang habe ich hier von meinem Studium erzählt und freue mich sehr, dass ihr mich auf der Reise vom Abitur zum Referendariat begleitet habt, vom Germanistikstudium in Düsseldorf zum Lehramtsstudium in Bonn, von Erstiproblemen über den Standortwechsel hin zur erfahrenen Fachschaftlerin.

Jetzt startet für mich ein neues Kapitel und ich freue mich sehr auf das, was kommt.