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Die Lehrer von morgen: Am anderen Ende der Welt

Porträt-Foto von Janna

Autor:
Janna

Rubrik:
studium

16.03.2020

Reisen und die Welt zu sehen hatte ich ja erst einmal auf Eis gelegt, weil das ohne viele Flüge kaum möglich ist und ich meinen ökologischen Fußabdruck nicht unbedingt vergrößern möchte. Beeindruckt war ich trotzdem von einer Freundin, die nach ihrem Bachelor mit ihrem Freund eine Weltreise unternommen hat. Die beiden versuchten, so nachhaltig wie möglich zu reisen – sprich: Viele lange Zugfahrten, die lokale Wirtschaft unterstützen und Flüge so weit wie möglich vermeiden.
Leider hatten sie ein denkbar schlechtes Timing: An Silvester war ich leicht beunruhigt, weil die beiden gerade Verwandte in Westaustralien besuchten, laut Internet genau im Zentrum der Buschfeuer und die letzten Nachrichten von Aschewolken berichteten, dass die Autostraßen aus dem Krisengebiet nicht mehr befahrbar seien und dass jetzt der gesamte Strom ausgefallen war. Die Lage entspannte sich dann wieder, als sich meine Freundin in unserer WhatsApp-Gruppe meldete und sich dafür entschuldigte, uns in Angst und Schrecken versetzt zu haben. In ihrem Ferienhaus direkt am Strand waren sie relativ sicher und bis auf den Stromausfall gab es kaum Unannehmlichkeiten. Erst bei der Evakuierung durch die Feuerwehr hatte sie gemerkt, wie nah das Feuer gewesen war und welche Ausmaße es hatte.
Jetzt ging es für sie und ihren Freund erst einmal weiter durch Asien ohne lebensgefährliche Naturkatastrophen und wir bekamen im Januar und Februar statt Rauchschwaden Fotos von thailändischen Tempeln, Angkor Wat und den Katakomben der Vietkong zu sehen. Seit letzter Woche sind die beiden allerdings unplanmäßig wieder für ein paar Tage in Deutschland. Während sie auf dem Weg nach Seoul waren, verschärfte sich innerhalb von wenigen Stunden die Coronasituation in Südkorea. Obwohl sich die beiden nur kurz am Flughafen und in keinem Krisengebiet aufgehalten hatten, hätten sie womöglich am nächsten Reiseziel in Quarantäne gemusst oder gar nicht einreisen dürfen. Um das zu umgehen, und beim Umbuchen der Flüge nicht noch mehr Geld auszugeben als ohnehin schon, gibt es jetzt einen Zwischenstopp zu Hause, bevor die transsibirische Eisenbahn als letzte Etappe der Reise separat angesteuert wird.
Ich freue mich auf die Berichte ihrer Reise und bin aber ehrlich gesagt ganz froh, dass ich mich diesem Stress nicht aussetzen muss.