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Die Lehrer von morgen: Das Praxissemester

Porträt-Foto von Janna

Autor:
Janna

Rubrik:
studium

28.05.2019

Wenn ich an das Praxissemester zurückdenke, fällt mir Vieles ein, das ich kritisieren kann. Der schulpraktische Teil war größtenteils super und hat mich darin bestärkt, dass Lehrerin der richtige Beruf für mich ist.
Problematisch war jedoch das ganze Drumherum. Die zwei verpflichtenden Unterrichtsbesuche waren stressig, aber durchaus sinnvoll, weil man dadurch Feedback bekommt. Durch die Seminare des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung wurde man aber ständig aus dem Schulalltag gezogen. Den dort besprochenen Stoff fand ich für teilweise noch irrelevant.
Dazu kam der universitäre Teil des Praxissemesters. Durch die Projektarbeiten hatten wir weniger Zeit für die eigentliche Schulpraxis und auch die die Semesterferien fielen größtenteils flach. Statt Urlaub zu machen, musste ich Daten aufbereiten, theoretische Hintergründe erarbeiten und Texte verfassen. Angesichts der Tatsache, dass auch noch die letzten vier Wochen der Sommersemesterferien für das Praxissemester geopfert werden mussten, ist klar, warum das Praxissemester den Ruf hat, besonders hart zu sein.
Das Praxissemester war außerdem sehr zeitaufwendig. Nebenher zu arbeiten war kaum möglich. Für mich war das unproblematisch, weil ich von meinen Eltern gesponsert werde, andere Studierende brachte dies in finanzielle Bedrängnis. Als Pflichtpraktikum wird die Arbeit an der Schule auch nicht bezahlt, sodass man schauen muss, wie man sein Leben finanziert.
Insgesamt halte ich es für wichtig, bereits im Studium längere Zeit an der Schule zu verbringen – die damit verbundenen Reglementierungen sind jedoch sehr unpraktisch und kommen den Studierenden kaum entgegen. Für die nächsten Generationen hoffe ich, dass einzelne Punkte optimiert werden.