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Die Lehrer von morgen: Welcher Video-Chat-Dienst darf es sein?

Porträt-Foto von Janna

Autor:
Janna

Rubrik:
studium

25.05.2020

Wie mittlerweile wahrscheinlich alle mitbekommen haben, wird das Sommersemester 2020 wohl größtenteils online stattfinden. Das bedeutet, die meisten Vorlesungen und Seminare werden vom Hörsaal in eine Videokonferenz verlegt.
Der Online-Dienst, der an der Uni Bonn genutzt wird, bereitet einigen Studierenden Bauchschmerzen. Es heißt, der Datenschutzdienst kann nicht so gut gewährleistet werden wie bei anderen Videokonferenzprogrammen und es gibt in einigen Veranstaltungen keine Möglichkeit, den Dienst nicht zu nutzen, weil „Anwesenheit“ vorausgesetzt wird.
Für uns als Fachschaft bedeutete das: Ein paar von uns informieren sich genauer, sprechen mit Datenschutzbeauftragten und kommunizieren die Ergebnisse dann bei der Online-Fachschaftssitzung, um zu überlegen, wie wir als Fachschaft weiter damit umgehen. Dabei kam heraus: Die Entscheidung, Zoom zu verwenden, ist den Verantwortlichen der Uni nicht leicht gefallen, da die Datenschutzprobleme bekannt waren. Es gab allerdings keine Alternative, da andere Programme Probleme haben wie z.B. eine Teilnehmerbegrenzung auf 100 Personen oder weniger, was sie für große Vorlesungen untauglich macht. Dass in Sachen Digitalisierung in den letzten Jahren nicht viel getan wurde, macht es außerdem leider fast überall unmöglich, Vorlesungen selbst zu hosten, was die Datenschutzprobleme beseitigt hätte.
Wir haben uns daher jetzt dafür eingesetzt, dass die Datenschutzprobleme stärker kommuniziert werden. Zumindest in der Mathematik wurde darauf hingewiesen und die Profs wurden darauf aufmerksam gemacht, ihren Studierenden zu kommunizieren, dass man sich nur zum Zusehen nicht anmelden muss und Phantasienamen angeben kann, sodass Hörer der Vorlesung selbst entscheiden können, ob und wie sie das Programm nutzen. Außerdem haben wir den Dozierenden empfohlen, ihre Vorlesungen aufzuzeichnen und als Video zur Verfügung zu stellen, damit sowohl Studierende, die den Dienst partout nicht nutzen möchten, als auch Studierende, die zur Vorlesungszeit technische Probleme haben oder keine flexiblen Arbeitszeiten haben, die Teilnahme an der Vorlesung zu ermöglichen.