Rubrik:
orientieren
06.05.2019
Autor:
Noah
Rubrik:
orientieren
06.05.2019
Manchmal macht man Dinge, ohne zu wissen, was genau auf einen zukommt. So ähnlich ging es mir als ich in den Zug von London nach Brighton, einer Stadt an der britischen Atlantikküste gefahren bin. Eine Freundin und ich kamen irgendwann im letzten Jahr auf die Idee, Brighton zu besuchen, und nach kurzer Internetrecherche war uns klar – wir müssen dort hin. Als wir nach London geflogen sind, planten wir also auch einen Tag für Brighton ein. Der Zug brauchte knapp eine Stunde bis er ankam und ohne richtiges Ziel im Kopf ging es erst mal in Richtung Meer. Der Atlantik war an diesem Tag wild und die Wellen sehr hoch und ungestüm. Es war großartig, sich die Seebrise um die Nase wehen zu lassen. Britische Meeresstädte, die etwas von sich halten, haben häufig einen sogenannten „Pier“, einen Vergnügungsort mit Attraktionen für die ganze Familie direkt am Meer. In Brighton fanden wir auf dem Pier etwas, von dem wir dachten, es wäre schon ausgestorben – eine Spielhölle für Kinder mit Attraktionen und Gewinnen, die auf deutschen Jahrmärkten wohl niemanden beeindrucken würden. Doch an diesem Sonntag in Brighton war die Halle voll von spielbegeisternden Kindern und Erwachsenen. Wir holten uns nur einen Kaffee, liefen die kilometerlange Strandpromenade entlang und erkundeten dann die kleinen Gässchen in der Innenstadt. Dort wimmelt es nur so von alten Plattenläden, Cafés und Kneipen. Und an jeder Fassade hängt irgendwo eine Regenbogenflagge. Uns war schnell klar, dass das nicht unser letzter Besuch in Brighton war. Schon in den wenigen Stunden, die wir dort verbracht haben, hat es uns diese Stadt nachhaltig angetan.
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