Rubrik:
studium
07.07.2020
Autor:
Katha
Rubrik:
studium
07.07.2020
Zu Beginn dieses Semesters dachte ich, an meinem Studium würde sich durch Corona nicht viel ändern. Die Vorlesungen hatte ich auch vorher schon teilweise online geschaut und Interaktion mit den anderen Studis oder dem Professor hat es in meinem Studiengang auch vorher schon nicht nennenswert gegeben. Tatsächlich ist aber doch eine ganze Menge anders.
Natürlich waren die Vorlesungen und Übungen immer auch eine Gelegenheit, bei der ich meine Freunde traf. In dieser Hinsicht fehlt vor allem die Mensa, die meinen Freundeskreis mittags immer zusammengebracht hat, auch wenn wir uns in unterschiedliche Richtungen spezialisiert haben und längst verschiedene Kurse besuchen. Seitdem sich die Corona-Lage etwas entspannt hat, sind wir dazu übergegangen, unsere eigene Mensa aufzumachen. Der Reihe nach kocht jeder einmal für alle anderen, sodass wir uns wieder zum Mittagessen treffen. Die Mensa haben wir also gut kompensieren können.
Was mir aber immer mehr fehlt, ist das gemeinsame Lernen in den Lernräumen. In meinem Studium fließt die meiste Zeit in der Prüfungsvorbereitung in den Versuch, Verständnis für den Stoff zu entwickeln. Wir lernen nicht auswendig und wir schreiben keine Texte. Stattdessen rechnen wir den ganzen Tag Textaufgaben und versuchen dabei Zusammenhänge zu verstehen. Für mich war es dabei immer eine große Hilfe, jemanden zu haben, der mir vom Schlauch hilft, wenn ich wieder mal darauf stehe, oder eine Diskussion über einen Lösungsweg mit mir führt. Oder jemanden, der auf den ersten Blick den Fehler in meiner Umformung erkennt, den ich selbst übersehen habe. Das spart Zeit und beugt Frustration vor, weil ich Verständnisprobleme so viel schneller überwinden kann. Außerdem erhöht es meine Disziplin und Motivation, wenn andere um mich herum auch lernen. Die Lernräume waren deshalb ein wichtiger Ort für mich.
Praktisch an dem Online-Semester ist dafür aber, dass ich alle Vorlesungen auf 1,5-facher Geschwindigkeit schauen und mir eine kurze Pause gönnen kann, wenn ich drohe, einzuschlafen. Das ist mir in früheren Semestern nämlich deutlich zu häufig passiert.
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