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Der letzte Schrei der HR-Welt

Ein Porträt von Blogger Noah

Autor:
Noah

Rubrik:
studium

07.06.2024

Habt ihr schon mal von einem Assessment-Center gehört? Früher, vor Personalnot und Fachkräftemangel, war ein Assessment-Center der letzte Schrei in der HR-Welt.

Man lädt alle qualifizierten Bewerber*innen für eine Stelle ein und lässt sie an einem Tag alle möglichen Aufgaben, von der Selbstpräsentation bis zur Gruppenaufgabe, bewältigen. Beobachtende aus den Fachbereichen und der HR-Abteilung des einstellenden Unternehmens bewerten die Bewerber*innen und kommen am Ende des Tages zu einer Entscheidung für den besten Kandidaten oder die beste Kandidatin. Heute sieht man das AC, wie es unter uns HR-Nasen abgekürzt wird, nicht mehr so häufig. Dennoch ist es auch nicht ganz aus der Zeit gefallen. Auf beliebte Stellen gibt es oft noch diese Auswahlmethode, gerade auch für Einstiegsstellen direkt nach dem Studium findet das AC heute noch in der Praxis statt.

Aus diesem Grund war es unserer Professorin wichtig, einen Samstag unserer Lebenszeit zu blockieren, um ein fiktives AC stattfinden zu lassen. Wir wurden vorher in Gruppen eingeteilt und mussten eine Aufgabe vorbereiten. Auch wenn es theoretisch unzählige Aufgaben für so ein Auswahlverfahren gibt, gibt es Klassiker, mit denen man rechnen kann: eine Selbstpräsentation, häufig ein Vier-Augen-Gespräch, in dem man seine Kommunikationsfähigkeiten und Empathie zeigen muss, und immer beliebter eine Postkorb-Aufgabe, bei der man die Teilnehmer*innen mit Aufgaben überschüttet und schaut, ob sie die richtigen Prioritäten setzen. Meine Gruppe durfte sich eine Aufgabe zum Thema Fact-Finding überlegen. Hier geht es darum, die richtigen Informationen zu finden und zu erfragen. An dem Tag selbst war dann jeder mal Teilnehmer*in, Beobachter*in oder Organisator*in einer Aufgabe.

Es war wirklich interessant, alle Aufgaben mitzuerleben und zu sehen, was die anderen Gruppen so bearbeitet haben. Außerdem ist es als Personaler*in mehr als hilfreich, so etwas schon von jeder Seite gesehen zu haben. Auch wenn es mir nach neun Stunden fiktivem Vorspielen, als würde man sich auf allerlei Positionen bewerben, wirklich gereicht hat. Ich hätte ja nicht ahnen können, dass ich dieses Wissen schon bald in meinem Werkstudentenjob einsetzen würde.