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Fluch und Segen von Blockseminaren

Anna

Autor:
Anna

Rubrik:
studium

14.12.2024

„Dieses Semester bin ich gefühlt häufiger am Wochenende in der Uni als unter der Woche“, meinte neulich eine Kommilitonin zu mir. Zur Erklärung: In meinem Studiengang kann man für viele Module sogenannte „Blockseminare“ wählen. Die finden nicht, wie andere Seminare, wöchentlich zu einer bestimmten Zeit statt, sondern geballt an ein oder zwei Wochenenden. Im Master gibt es davon besonders viele – und wie ihr euch wahrscheinlich vorstellen könnt, hat diese Medaille zwei Seiten:

Einerseits kann man an Blockseminartagen so richtig tief in ein Thema eintauchen. Außerdem hat man das Seminar dann in einem Mal „abgehakt“, was viele meiner Kommiliton*innen sehr schätzen. Mein Hauptargument für Blockseminare ist, dass diese inhaltlich oft besonders spannend sind, weil die Dozierenden unter der Woche zum Beispiel als Therapeut*in oder in einem Unternehmen arbeiten und daher nur am Wochenende an der Uni lehren können. Durch diese Praxiserfahrung aus erster Hand nehme ich oft besonders viel mit.

Blockseminare haben aber auch Schattenseiten: Man sitzt eben mindestens ein Wochenende pro Semester von morgens bis abends in der Uni. Und auch, wenn man sich das mit Kaffee, guten Gesprächen und einem gemeinsamen mittäglichen Besuch beim Bäcker versüßen kann, genieße ich an meinem Wochenende eigentlich gerne Freizeit – also keine Uni. Deshalb wähle ich, anders als am Anfang erwähnte Kommilitonin, meist höchstens zwei Blockseminare pro Semester.

Letztes Wochenende hatte ich auch wieder ein solches Blockseminar und musste einen weiteren Nachteil dieses Formats entdecken: Wenn man genau während eines Blockwochenendes krank wird, ist das sehr ungünstig. Erst dachte ich, ich muss deshalb den gesamten Kurs im nächsten Semester noch einmal belegen. Aber da ich zum Glück nur einen von vier Blocktagen verpasst habe, kann ich das Seminar mit einiger zusätzlicher Nachbereitungsarbeit zu Hause beenden und mir anrechnen lassen. Darüber bin ich bei diesem Seminar besonders froh, weil ich das Kurskonzept wirklich toll finde: Wir als Psychologiestudierende im Master werden an zwei Blockwochenenden und mit diversen Onlinematerialien zur Vor- und Nachbereitung dazu ausgebildet, Lehramtsstudierende zum Thema „Gesundheit und Wohlbefinden im Studium“ zu beraten – und dürfen im Anschluss wirklich ein Beratungsgespräch durchführen. Dazu vielleicht in einem anderen Beitrag mehr.

Fest steht also: Für solche anwendungsbezogenen Blockseminare werde ich am Wochenende auch weiterhin freiwillig in die Uni pilgern. Hoffentlich aber beim nächsten Mal gesund!