zum Inhalt

Master live: Glücklich sein

Ein Porträt-Foto von Moni

Autor:
Moni

Rubrik:
studium

05.11.2020

Schwupps, ist der Oktober schon wieder vorbei. Obwohl sich die Lage in Deutschland aufgrund der Pandemie zunehmend verschärft, fühle ich mich so erfüllt wie noch nie und habe fast schon ein schlechtes Gewissen, dass es mir so gut geht. Während viele in den nächsten Wochen Schwierigkeiten haben werden, sich über Wasser zu halten, womöglich lange Phasen des Alleinseins ertragen müssen oder enge Freunde oder Verwandte haben, die gegen das Virus ankämpfen, ist das bedeutungsschwerste, das ich aktuell in Kauf nehmen muss, meinen anstehenden 24. Geburtstag nicht mit meinen Freundinnen feiern zu können.

Ist es in Ordnung, sich mitten in einer globalen Pandemie, trotz aller Umstände, glücklich zu fühlen? Aber ist einfach so: Ich wohne mit meinem Freund in unserer Traumwohnung und wir fühlen uns pudelwohl – die Perspektive, die nächsten Wochen und Monate in gemütlicher Zweisamkeit zu verbringen, ist gerade alles andere als belastend. Wir haben zudem wahnsinniges Glück, beide Jobs zu haben, die problemlos von zu Hause möglich sind. Seit einem Monat arbeite ich nun in meinem neuen Job, von dem ich absolut begeistert bin. Ich freue mich jedes Mal, weiterzuarbeiten, vergesse dabei die Zeit und alles um mich herum, kann mich kreativ einbringen, mitgestalten, mitdenken und fühle mich am Ende des Tages richtig gut und weiß, dass ich etwas Sinnvolles getan habe. Zum ersten Mal habe ich auch eine gewisse Vorstellung, wie es nach meinem Studium weitergehen könnte.
Ab nächster Woche beginnt die Uni wieder – natürlich rein digital. Mir einen Alltag zu basteln, der aus Arbeit, virtuellen Uni-Veranstaltungen, Home-Workouts, Filmabenden auf dem Sofa, guten Büchern und Zoom-Gesprächen mit Freundinnen besteht, erscheint mir kein schlechter Zeitvertreib. Hoffentlich bekommen wir die steigenden Zahlen der Infizierten bald wieder in den Griff, kommen gut durch den Winter – und können auf einen besseren Frühling zusteuern.